Der IPC – Alpine Cup der blinden und sehbehinderten Schützen

Der wichtigste internationale Wettbewerb der sehbehinderten und blinden Sportschützen findet vom 14. bis 16. September 2017 in Innsbruck statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden auch das IPC-Regelwerk (IPC: International Paralympic Committee) sowie die Klassifizierungsrichtlinien für die Teilnahme an paralympischen Spielen festgelegt.

Auftakt für die Paralympics 2024

In Innsbruck wird damit nach jahrelangen Vorbereitungen der Weg zu den Paralympischen Spielen 2024 bzw. zum Demobewerb bei den paralympischen Spielen 2020 in Tokyo geebnet. Zum „IPC - Alpine Cup 2017“ in Innsbruck, Hauptschießstand Arzl, werden rund 60 Schützen aus etwa 15 Nationen erwartet. Werden die sportlichen Assistenz-Personen sowie die Teambegleitungen dazu gezählt, reisen rund 120 Personen zu dieser Großveranstaltung nach Innsbruck an.

Hochtechnologie ermöglicht faire Wettkämpfe

„Natürlich steht immer wieder die Frage im Raum, wie können blinde oder sehbehinderte Menschen den Schießsport ausüben?“, so Veranstaltungs-Initiator Patrick Moor, der auch zur Entwicklung des paralympics-tauglichen Zielsystems maßgeblich beigetragen hat. Der schwer sehbehinderten Sportschütze Moor, Weltmeister, Weltrekordhalter, mehrfacher Staatsmeister und ausgebildeter Programmierer sowie Elektronikentwickler, konnte die international aktiven Sportschützen mit seinem VIASS-System bereits beim Alpine Cup 2015 (ebenfalls in Innsbruck) überzeugen.
Das hochtechnologische Zielsystem funktioniert ähnlich wie ein Fotoapparat mit Gesichtserkennung. Eine Hochgeschwindigkeitskamera, montiert auf dem Schießgerät, erkennt die Zielscheibe und die anvisierte Position des Schützen. Diese Daten werden in einen Ton umgewandelt und auf den Kopfhörer des Schützen übertragen. Der Sportschütze kann sich an dem sich verändernden Ton – je nach Distanz zum Zielpunkt – orientieren und den Mittelpunkt auf der Zielscheibe genau ansteuern. Ruhe am Schießstand ist daher besonders wichtig. Assistenten sorgen dafür, dass jeder Schütze die richtige Scheibe anvisiert. Die Kommunikation zwischen Schützen und Assistenten erfolgt über Berührungen. Auf diese Art werden auch die Ergebnisse der abgegebenen Schüsse übermittelt.

Finale für das IPC-Regelwerk

Nach der Anreise der Athleten am Dienstag stehen am Mittwoch freies Training sowie die Eröffnung des „IPC - Alpine Cup 2017“ am Programm. Die ersten Bewerbe am Donnerstag und Freitag dienen der Finalisierung des IPC-Regelwerks sowie der Klassifizierungsrichtlinien. Damit tragen alle teilnehmenden Schützen aktiv zur Fertigstellung des Regelwerks bei. Weiters werden auch Kampfrichter und Jury-Mitglieder geschult. Freitag und Samstag finden die Qualifikations-Bewerbe sowie die Finale der Bewerbe „Stehend frei 40 Schuss Frauen“, „Stehend frei 60 Schuss Männer“, „liegend 60 Schuss Frauen“ und „liegend 60 Schuss Männer“ statt. Die Siegerehrung und feierliche Abschlusszeremonie ist am Samstag, 16.09.2017, ab 19:00 Uhr, im Tiroler Jägerheim.

Textquelle: Brigitta Hochfilzer. PR-Beratung, Agentur für Kommunikation
Bildquelle: Schmidhuber