Ausbildung: Klassifizierung verständlich gemacht

Bei der Behindertensport-Ausbildungswoche Ende Mai fand ein Basiskurs zur Klassifizierung statt. Um die Wichtigkeit und das Wie berichteten und lehrten Bettina Mössenböck und Heinz Zwerina.

Heinz Zwerina,und Bettina Mössenböck zeigen anhand Heike Koller wie Klassifizierung geht. Alle Fotos (c) ÖBSV

Was ist Klassifizierung im Behindertensport und warum braucht man sie?

U.a. um diese Frage drehte sich der Basiskurs in Schielleiten Ende Mai. Einer der Kursleiter:innen, Bettina Mössenböck, dazu: "Klassifizierungssysteme sollen die Teilnehmer:innen einer Sportart in ähnliche Gruppen zusammenfassen, so dass die Leistungen untereinander vergleichbar werden. Damit ist die Chance auf faire und spannende Wettkämpfe gewährleistet."

Bettina Mössenböck hat jahrzehntelange Erfahrung im Klassifizieren und mit Kolleg:innen dazu auch schon mal eine 40-seitige Anleitung für das Para-Klettern verfasst. Neben ihr leitete Heinz Zwerina, langjähriger Verbands-Arzt im Dienste des ÖBSV und internationaler Klassifizierer den Kurs im Bundessport- und Freizeitzentrum, um den sieben Teilnehmer:innen die Grundlagen der so wichtigen Aufgabe zu vermitteln.

Alle Teilnehmer:innen des Basiskurses. Von links: Rainer Schuch, Theresa Wittmann, Heike Koller, (sitzend), Richard Volek, Lucia Durdovicova, Heinz Zwerina, Bettina Mössenböck, BIC Viola Lugmayer, BIC Anna Friedl.
Es wurde Theorie gebüffelt.

Beim Kurs ging es dann geballt zur Sache. Im Lehrsaal wurden alle Informationen zu den Behinderungsgruppen aufbereitet. Das Klassifizieren selbst wurde da auch schon nicht nur in der Theorie, sondern anhand von Heike Koller, Teilnehmerin des Kurses und international erfolgreiche Rollstuhl-Tischtennis-Spielerin, auch gleich praktisch vorgeführt.

Mössenböck: "Beim Klassifizieren braucht man sehr viel Wissen und Erfahrung. Es ist deshalb gut, sich zunächst auf eine Sportart zu konzentrieren. Darauf aufbauend kann man sich weiterbilden."

Bei der Sportwoche hatte man direkt die Gelegenheit Klassifizierungen durchzuführen.

Beispiele der Klassifizierung und was dabei zu tun ist, wurden dann bei den verschiedenen Behinderungsgruppen bei der Sportwoche gezeigt. Etwa bei Cerebralparese in der Sportart Boccia. "Wie und wie weit kann etwa ein Ball geworfen werden? Wie beweglich bin ich im Rollstuhl? All das und mehr sind Kriterien, die zu einer Klassifizierung beitragen. Das zu lernen ist komplex und eine Aufgabe!", so BIC Viola Lugmayr, die mit ihrer BIC-Kollegin Anna Friedl am Kurs teilnahm. 

Am Ende des Kurses waren sich alle einig: Klassifizierung ist wichtig, umfangreich, spannend und eine große Herausforderung und Verantwortung - und wer dabeibleiben will, muss sich intensiv damit beschäftigen.

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