Blindenfussball: Internationales Turnier in Wien

Am Wochenende fand in Wien ein internationales Blindenfußball-Turnier statt. Vier Mannschaften aus ganz Europa kämpften zwei Tage lang um die Pokale.

ÖBSV-Auswahl-Kapitänin Bettina Sulyok kämpft sich durch die gegnerische Abwehr. Alle Fotos (c) ÖBSV Baubinder

Treffpunkt Brigittenau

Am Wochenende trafen sich vier Teams zu einem internationalen Blindenfußball-Turnier in der Sportanlage Hopsagasse. Es war die zweite Runde des Blind Football Friendly Cup. (BFFC) Im vergangenen Jahr wurde die erste Runde dieses Wettbewerbs mit der Gastmannschaft Cecifoot Anderlecht in Brünn ausgerichtet. Dieses konnte das Team der österreichischen Auswahlmannschaft „ÖBSV Select“ für sich entscheiden.

Am Wochenende reisten die Mannschaften nach Wien: Aus Polen Wisla Krakau, aus Tschechien, Avoy MU Brno, und aus dem Kosovo, FFK Kosovo. Am Sportplatz zeigte sich der April von seiner abwechslungsreichsten Seite. Teils schien die Sonne, im nächsten Moment regnete es stark. Davon ließen sich die Sportlerinnen und Sportler aber wenig beeindrucken und spielten bei jedem Wetter.

Paulin Nomy kann nur durch ein Foul vom Gegner gestoppt werden.

Starke Technik, harte Zweikämpfe

Blindenfußball ist eine spannende Sportart. Bis auf die Goalies spielen alle Athletinnen und Athleten mit einer blickdichten Brille, damit für alle die gleichen Voraussetzungen gelten. Der Ball ist mit einer Rassel gefüllt. Die Aktiven werden von Zurufen der Torleute und der Trainerinnen und Trainer gecoacht. Diese platzieren sich am Seitenrand und hinter dem gegnerischen Tor.

„Man muss sich während des Spiels schon sehr konzentrieren. Auf den Ball, auf den Gegner und auf die Zurufe. Es wird auf und rund um den Platz sehr viel kommuniziert.“, beschreibt Österreichs Nationalspieler Asmin Traore die Herausforderungen im Match.

Die Kickerinnen und Kicker zeigen eine starke Technik. Nur so können sie den Ball eng am Fuß führen und sich durch die gegnerische Abwehr dribbeln. Am Kunstrasen geht es ordentlich zur Sache. Die Zweikämpfe werden kompromisslos und hart geführt. Immer wieder gehen die Aktiven zu Boden, in den seltensten Fällen entscheiden die Schiedsrichter auf Foul.

Asmin Traore und Bettina Sulyok reisen mit ihrem Team durch ganz Europa.

Europaweite Turniere

Nationalspielerin und Organisatorin Bettina Sulyok freut sich, dass das Turnier in Wien stattfindet: „Wir spielen in ganz Europa. Und es lädt immer ein anderes Team zu sich ein. Dieses Mal sind wir an der Reihe. Für alle Gäste organisieren wir Kost und Logis, das ist natürlich sehr aufwendig und auch kostspielig.“

Sulyok und Traore spielen beide für den VSC / ABSV Wien in der Deutschen Bundesliga: „Wir sind sehr viel unterwegs. Teilweise reisen wir zehn Stunden zu einem Spiel an und fahren nach Abpfiff unmittelbar wieder nach Hause. Da gehört viel Leidenschaft dazu“, erklärt die Kapitänin.

Die ÖBSV-Auswahl bejubelt den Siegtreffer im letzten Spiel.

Das Turnier startet

Für die ÖBSV-Auswahl startet das Turnier mit einer kalten Dusche: Gegen Brünn ist am Samstag kein Kraut gewachsen und die Mannschaft muss sich den Tschechen mit 4:0 geschlagen geben.

Im zweiten Duell gegen Wisla Krakau läuft es schon besser. Trotz Platzregens holt ÖBSV Select mit einem 1:1-Unentschieden den ersten Punkt.

Am Sonntag überträgt sich der strahlende Sonnenschein auf die Leistung der österreichischen Mannschaft. Gegen den FFK Kosovo zeigt das Team eine überzeugende Leistung und gewinnt hochverdient mit 1:0.

Mit vier Punkten belegt die ÖBSV-Auswahl diesmal den dritten Platz, bleibt in der Gesamtwertung weiterhin ganz oben auf. Den Turniersieg in Wien holte sich Avoy MU Brno vor Wisla Krakau.

Alle Infos: www.blindenfussball.at/

Das Österreichische Team jubelt über den dritten Platz.
ÖBSV 2023 - Wir sind Behindertensport