Bundesheer fördert Behindertensportler - "Wunsch des heimischen Behindertensports ging in Erfüllung"

Der Spitzensport von Menschen mit Behinderungen erfuhr in den letzten Jahren auf nationaler und internationaler Ebene eine intensive Entwicklung. Die hohen Anforderungen des Spitzensports erfordern nicht nur ein intensives Training, sondern auch eine langfristig ausgerichtete Planung der Karriere. Nachdem das Österreichische Bundesheeres 1962 die Leistungssportförderung für Männer in der damaligen Heeressport- und Nahkampfschule, ab 1998 auch für Frauen öffnete, ermöglicht nun BM Mag. Hans Peter Doskozil mit der Eingliederung des Behindertensports im Heeres-Sportzentrum (HSZ) auch dem Behindertensport neue Möglichkeiten und Perspektiven.

„Es war mir von Beginn meiner Tätigkeit als Sportminister an ein großes Anliegen, die Heeressportzentren auch für Para-Sportlerinnen und –Sportler zu öffnen. Bei den Paralympischen Spielen in Rio haben die österreichischen Athletinnen und Athleten unser Land mit ausgezeichneten Leistungen und vielen Medaillen hervorragend vertreten. Die Aufnahme von Sportlerinnen und Sportlern mit körperlicher Beeinträchtigung in die Heeressportzentren ist ein wichtiger Schritt für den österreichischen Behindertensport“, sagt Sportminister Doskozil (co/OTS/BMLVS).

Die fünf Behindertensportler Andreas Onea (Schwimmen), Nico Langmann (Rollstuh-Tennis), Markus "Mendy" Swoboda (Parakanu), Daniel Pauger (Rollstuhl-Tischtennis) sowie Günther Matzinger (Leichtathletik) unterzeichneten heute im BSFZ Südstadt ihre Dienstverträge und wurden den Medienvertretern vorgestellt. Mit der Implementierung des Behindertensports im Österreichischen Bundesheer ist somit eine weitere wichtige Maßnahme in der Sportförderung des Behindertensports gelungen.

ÖBSV dankt dem Österreichischen Bundesheer - Walter Ablinger als Vorreiter 

"Die Unterstützung und soziale Absicherung von Para-Sportlerinnen und -Sportlern im Rahmen des Heeres-Sportzentrums ist ein lang gehegter Wunsch des heimischen Behindertensports. Spitzen-Sportlerinnen und -Sportler mit Behinderung können sich in Zukunft somit deutlich professioneller auf internationale Wettkämpfe und Groß-Sportveranstaltungen vorbereiten. Das Österreichische Bundesherr leistet damit einen bedeutenden Beitrag für die Konkurrenzfähigkeit des heimischen Behindertensports", so KR Brigitte Jank, Präsidentin von dem Österreichischen Behindertensportverband. "Ein Dank auch an Walter Ablinger, der mit seinem zielstrebigen Engagement der letzten Jahre die Umsetzung dieses Meileinsteins der Sportförderung im Wissen um seine Aufgabe als Aktivenvertreter vorangetrieben hat."

Auch Mag. Andrea Scherney, ÖBSV-Sportdirektorin und 3-fache Paralympic-Goldemedaillengewinnerin, freut sich über diesen wichtigen Schritt. "Trotz der gestiegenen Spitzenförderungen der letzten 2 Olympiaden wie TRWR oder das Projekt Rio war letztendlich die fehlende Zeit durch etwaige berufliche Verpflichtungen die große Herausforderung. Durch die Aufnahme in den Heeressport werden die sportlichen Ziele in den ultimativen Focus des Sportlerlebens gerückt und erhalten somit den Stellenwert der zu hervorragenden Leistungen führen wird."

Walter Ablinger, der selbst von 1988-1996 beim ÖBH als Soldat diente, und als erfolgreicher Handbiker seit 2 Jahren die Idee einer Aufnahme von Behindertensportlern in das Österreichische Bundesheer vorantrieb, zeigt sich hoch erfreut: "Es war mir in den letzten 2 Jahren ein großes Bedürfnis für Menschen mit Behinderung, die einem Spitzensport nachgehen, eine soziale Absicherung zu finden, um sich gewissenhaft und sicher auf das tägliche Training konzentrieren zu können. Es freut mich, dass sich meine Initiative gelohnt hat und nun Behindertensportler auch beim HSZ eine neue Sportheimat gefunden haben."

Bundesheer ermöglicht große sportliche Perspektiven - Statements der fünf Para-Athleten

Andreas Onea (BSV Weißer Hof), der mit Bronze in Rio seine erste paralympische Medaille gewinnen konnte, blickt nun schon voll motiviert nach Tokio 2012. "Eine ausgezeichnete Sache. Mit meiner dienstlichen Stationierung im HLSZ 03 in der Südstadt kann ich mich noch fokussierter in den nächsten 4 Jahren auf die Paralympics 2012 in Tokio vorbereiten. Das Österreichische Bundesheer bietet mir in dieser Konstellation perfekte Voraussetzungen für meine Karriere." Auch Rollstuhl-Tennisspieler Nico Langmann (RTC Fontana), ebenfalls im HLSZ 03, freut sich auf die Aufnahme in das ÖBH. "Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Professionalität. Diese Option gewährt mir meinen Sport in den verschiedenen Trainingshallen rund um Wien und im BSFZ Südstadt noch optimaler auszuüben. Die Verbundenheit zu anderen Sportarten und Sportlern in der Südstadt ist ein Zeichen gelebter Inklusion."

Der 6-fache Welt- und Europameister im Parakanu Markus "Mendy" Swoboda (Rollstuhlclub Heindl OÖ), der in Rio bei der Paralympic-Premiere des Kanusports Silber holte, wird sein "Heereszelt" im HLSZ 04 in Linz aufschlagen. "Die Möglichkeit nun weiterhin in den nächsten 4 Jahren voll konzentriert und professionell den Kanusport ausüben zu können, ist eine tolle Sache. Die Symbiose meines neuen Arbeitsplatzes im HSLZ 04 sowie dem Olympiazentrum in Linz ist eine optimale Grundlage für eine erfolgreiche sportliche Zukunft."

"Ein Sportlerwunsch ging in Erfüllung. Die berufliche Absicherung durch das Österreichische Bundesheer ermöglicht uns nun mit vollster Konzentration in unserem Umfeld, wie z.B. beim mir im Olympiazentrum Salzburg/Rif noch fokussierter und zielgerichteter zu trainieren. Somit ist auch eine gezielte Planung bis Tokio 2020 möglich", so der dreifache Paralympics-Medaillengewinner Günther Matzinger (VCA Salzburg), der im HLSZ 08 in Salzburg/Rif stationiert ist.

Daniel Pauger (RSCTU, Rollstuhl Sport Club Tirol Unterland), der in Bad Häring als Rollstuhl-Tischtennisspieler trainiert und nun im HLSZ 06 in Innsbruck seine dienstliche Heimat hat, sieht die Aufnahme in das Österreichische Bundesheer als große Chance. "In erster Linie ist das Arbeitsverhältnis eine große Chance. Ich werde versuchen die Möglichkeiten, die sich nun für die kommenden Jahre ergeben, zu nutzen. Nachdem ich heuer auch in den Nationalkader aufgestiegen bin, eine weitere super Sache und große Ehre bei den fünf ausgewählten Behindertensportlern dabei zu sein."

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