Der alpine Skisport blickt zurück - Saisonbericht 2016/2017

Nachdem die letzte Saison ohne Großevent über die Bühne ging, stand die Saison 2016-17 ganz im Zeichen der Weltmeisterschaften in Tarviso (ITA). Die im Vorjahr vollzogenen Umstrukturierungen im Technik- und Materialbereich machten sich mehr als bezahlt und sorgten für die erfolgreichste Saison seit langem! Auch die bereits im Vorjahr in den Nachwuchsstrukturen gesetzten Veränderungen können mit einem positiven Trend bilanziert werden, da bedeutsame Meilensteine erreicht wurden.

Perfekte Vorbereitung als Grundstein

Die Vorbereitungen für die vergangene Saison starteten erstmals mit drei Sommertrainingslagern, wo Workshops zu verschiedensten Trainingsmethoden und Trainingsgeräten durchgeführt wurden. Das Gruppentraining auf Schnee begann mit einem perfekten Speed-Trainingslager in Valle Nevado (CHI), Ende August. Im weiteren Verlauf konnte das Team von Oktober bis Dezember zehn Trainingslager auf heimischen Natur- und Maschinenschnee abhalten. In den einzelnen Trainingsgruppen konnte sehr individuell auf die SportlerInnen eingegangen werden um das Hauptziel, die diversen Technikumstellungen des Vorjahres zu stabilisieren, zu erreichen.

Saisonhöhepunkt - WM in Tarvis
Das Highlight der Saison war die Weltmeisterschaft in Tarvis, die mit 10 Medaillen aus österreichischer Sicht äußerst erfolgreich verlief!

Die Niederösterreicherin Claudia Lösch zählte mit fünf Medaillen zu den erfolgreichsten AthletInnen der Weltmeisterschaft. Mit zweimal Gold in Super G und  Riesentorlauf, zweimal Silber in Abfahrt sowie der Super-Kombination und Bronze im Slalom meldete sich Claudia nach ihrer Verletzungspause und Materialwechsel zurück in der Weltspitze. Großartig verlief die WM auch für den Kärntner Markus Salcher, der sich ebenfalls zum Speed-Doppelweltmeister mit Gold in Abfahrt und Super G krönte und obendrein eine Bronze-Medaille in der Super Kombination gewann. Für eine große Überraschung sorgte der junge Salzburger Markus Gfatterhofer, der im Riesentorlauf nach Zwischenführung im 1. Durchgang am Ende den 3. Platz herausfuhr und sich damit erstmals eine WM-Medaille sichern konnte. Am Abschlusstag belohnte sich auch noch der Kärntner Thomas Grochar führ eine tolle Saison und holte sich Silber im Slalom, womit das Team in jeder(!) Disziplin eine Medaille gewinnen konnte.

Die erfolgreichste Weltcupsaison seit langem
Die Vorzeichen auf eine spannende Saison 2016/17 waren bereits im Vorfeld gegeben, bot doch der Weltcupkalender einige hochklassigen Events – zum ersten Mal seit acht Jahren auch in Österreich!

Schon beim Weltcupauftakt in Kühtai (AUT) sowie den darauffolgenden Rennen in St. Moritz (CH) konnten unsere SportlerInnen die perfekte Vorbereitung ideal umsetzen und feierten bereits im Dezember große Erfolge. Im Jänner standen weitere WC-Rennen in Innerkrems (AUT) und Kranjska Gora (SLO) auf dem Programm, wo die erfolgreiche Marschrichtung des ÖSV Teams fortgesetzt werden konnte. Den Abschluss des WC-Jahres boten dann, nach der WM in Italien, die Rennen in Hakuba (JPN) und Pyeongchang (KOR) im März.

Nationenwertung der Herren an Österreich
Mannschaftlich sorgten unsere SportlerInnen für zahlreiche Top Platzierungen, sodass erstmals seit Jahren auch die Kugel für die Nationenwertung der Herren nach Österreich ging!

Bei den stehenden Herren konnte Markus Salcher erstmals den Gesamtweltcup für sich entscheiden, Claudia Lösch und Roman Rabl verpassten diesen Titel in den sitzenden Klassen knapp und belegten jeweils den zweiten Rang. Thomas Grochar fuhr – mit einer hervorragenden Saison – auf den 3. Platz in der Gesamtwertung. Abgerundet werden diese Top-Platzierungen noch vom 5. Platz des Salzburgers Christoph Schneider, der damit die mannschaftlich starke Leistung bei den stehenden Herren (3 unter den Top 5) unterstreicht. Die erfolgreiche Saison schlug sich letztendlich auch in den Disziplinenwertungen durch: Markus Salcher verteidigte die Kugeln in Abfahrt und Super G, Roman Rabl gewinnt erstmals den Riesentorlauf-Weltcup und Thomas Grochar holte sich die Slalomwertung vor Martin Würz.

Erfolge auch im Europacup und Alpencup

Doch nicht nur im Weltcup verzeichneten unsere SportlerInnen großartige Erfolge, auch im Europacup und im – für NachwuchsathletInnen gegründeten – AlpenCup bestätigten zahlreiche österreichische Erfolge die Marschrichtung im ÖSV Team. So fanden sich Heike Türtscher, Gernot Morgenfurt, Martin Würz und Thomas Grochar auf dem EC Gesamtwertungs-Podest wieder. Ebenso verteidigte das gesamte Team – mit einer mannschaftlich starken Leistung und vielen Podestplätzen bei den einzelnen Rennen – die EC Nationenwertung. Im AlpenCup konnte sogar ein Doppelsieg durch unserer Nachwuchsathleten Julian Ernst (VBG) und Manuel Rachbauer (TIR) bei den stehenden Herren und durch Veronika Aigner (NÖ) in der Klasse sehbehindert weiblich eingefahren werden.

Österreichische Meisterschaften in Öberösterreich

Die diesjährigen alpinen Österreichischen Meisterschaften fanden in Hinterstoder (OÖ) statt. Mit durchschnittlich 30 österreichischen StarterInnen und ca. ebenso vielen internationalen StarterInnen gingen die vier Rennen bei optimalen Pisten- und Wetterbedingungen über die Bühne. Vielen Dank dafür an den dortigen Skiclub und den Öberösterreichischen Landesbehindertensportverband für die Unterstützung!

Zum Abschluss einer erfolgreichen Saison gilt es Dank auszusprechen, an alle Unterstützer und Sponsoren, Sportler, Betreuer und natürlich Fans, Freunde und Familien für die tolle Unterstützung während der gesamten Saison – auf dass die nächste ähnlich erfolgreich sein möge!

Textquelle (angepasst): Lukas Jahn
Foto: www.austria-skiteam.at