Die fünf Themen im Rollstuhlbasketball

Österreichs Rollstuhlbasketballer fiebern dem Trainingslager, dem Ligastart und der EM entgegen. Die wichtigsten Themen im Überblick.

Christoph Edler in Aktion. Foto (c) Katja Jauk

Österreichs Rollstuhlbasketballer stehen mitten in der Vorbereitung auf spannende Herausforderungen. Die Bundesliga-Saison 2020/21 startet am 8. November, nach einem ersten erfolgreichen Trainingslager im September für die European Wheelchair Basketball Championship in Griechenland steht eine zweite Ausgabe im Oktober am Programm. Der Österreichische Behindertensportverband hat Rollstuhlbasketball-Koordinatorin Katja Jauk um Statements zu den fünf Top-Themen im Rollstuhlbasketball gebeten.

Thema 1: Start der Rollstuhlbasketball-Bundesliga 2020/21

Katja Jauk: "Alle Spielerinnen, Spieler und Verantwortlichen können es kaum erwarten, dass es nach der langen Pause endlich wieder losgeht. Im Vergleich zum letzten Jahr ist der Ablauf aufgrund des Präventionskonzepts natürlich aufwendiger. Wir haben deshalb weniger Runden eingeplant und in Sachen Koordination der Teams an einigen Schrauben gedreht. Bis Ende des Jahres sind vier Spieltage geplant, es gibt für jede Runde einen Ersatztermin, falls es zu Ausfällen kommt. Die Hallen sind reserviert, die Runden könnten auch komplett verschoben werden. Allen ist klar: Wir müssen an einem Strang ziehen, damit die Meisterschaft sicher und erfolgreich durchgeführt werden kann."

Nationaltrainer Malik Abes will seine Mannschaft optimal auf die EM vorbereiten. Foto (c) Katja Jauk

Thema 2: Die Teams in der neuen Saison

"Die Kader sind sehr ähnlich zu jenen der letzten Spielzeit, die Steiermark spielt jedoch nur mit einem Team. Das hat allerdings keinen Corona-Hintergrund sondern liegt daran, dass einige ältere Spieler auf ihre Teilnahme an der Meisterschaft verzichten. Das Ende der abgelaufenen Saison fand bereits im März statt, die Spieler freuen sich also schon  enorm darauf, endlich wieder ihren Lieblingssport ausüben zu können."

Thema 3: Trainingslager des Nationalteams für Europameisterschaft 2020

"Unser erstes Trainingslager vom 11.-13. September haben wir bereits erfolgreich absolviert. Hier ging es darum, den körperlichen Status Quo zu ermitteln. Nationaltrainer Malik Abes wollte überprüfen, wie fit die Jungs nach der langen Pause sind. Hier gab es sehr positive Überraschungen: So gut wie alle haben während der Ausgangsbeschränkungen Home-Workouts durchgezogen und sind körperlich in Top-Zustand. Beim nächsten Camp vom 16. - 18. Oktober wird das Training sehr ausgewogen gestaltet. Wir werden erneut an den Spielsystemen und der Taktik feilen. Im Fokus steht auch das Feintuning der Wurftechnik. Um den Wettkampf-Charakter zu simulieren, werden wir kleine Matches spielen. Das Ziel ist eine optimale Vorbereitung auf die Europameisterschaft."

Teamkapitän Matthias Wastian fiebert den ersten Matches entgegen. Foto (c) Kajta Jauk

Thema 4: Sicherheit durch Tests und Fan-Verzicht

"Corona-Testungen sind für alle Sportler vor dem Trainingslager verpflichtend, der ÖBSV hilft uns enorm bei der Finanzierung. Bei den Wienern und den Grazern funktioniert das über eine Pool-Testung, die vom Sportministerium mitgefördert wird und für Spitzensportler entwickelt wurde. Bei unserem Salzburger und Kärntner Nationalspieler werden Einzeltests durchgeführt. Bei den Pool-Testungen bekommen wir das Ergebnis binnen weniger Stunden, fünf Personen können gemeinsam getestet und die Kosten dadurch reduziert werden. Außerdem werden wir in der Meisterschaft bedauerlicherweise ohne Fans in den Hallen spielen, um die Sicherheit der Spielerinnen und Spieler zu gewährleisten."

Thema 5: Livestreams dank neuer Medienplattform

"Die Etablierung der neuen Medienplattform und des neuen Kamerasystems (der ÖBSV hat berichtet) ist ein Meilenstein für den Rollstuhlbasketballsport in Österreich. Regelmäßige Livestreams bieten eine enorme Chance, die Sportart in Österreich bekannter zu machen. Ich bin überzeugt davon, dass die größere Reichweite viele Menschen für den Behindertensport im allgemeinen und den Rollstuhlbasketballsport im speziellen begeistern wird. Man wird sehen, dass wir hier nicht nur aus Spaß spielen, sondern professionellen und spektakulären Leistungssport betreiben. Gerade jetzt kommt dieses Angebot zur richtigen Zeit, damit die Fans auch bei gesperrten Tribünen auf ihre Kosten kommen."