Dreifach-Test vor der EM

Ende August startet für die Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft das Abenteuer Europameisterschaft. Drei der letzten Vorbereitungsspiele fanden in Wien gegen Russland statt. Wir waren dabei.

Alle Fotos (c) Markus Frühmann

Russland ist ein guter Bekannter. Bei der B-EM letztes Jahr in den Niederlanden hat man gegen Russland das Finale verloren sich dadurch aber gemeinsam für die A-EM in Polen qualifiziert. Die Vorbereitungsspiele waren deshalb ein guter Test um zu sehen, wo man steht. Alle drei Spiele fanden in der Hopsagasse in Wien statt. Gleich vorweg: Österreich hat einmal gewonnen, zweimal verloren, der Test hat wichtige Aufschlüsse gebracht.

Was es zu verbessern gilt und warum man die Rolle des Underdogs in Polen gerne annimmt erklärt der Kapitän der Mannschaft, Matthias Wastian.

ÖBSV: Hallo Matthias, wie beurteilst du die Spiele gegen Russland?
Matthias Wastian (Bild oben mit Nr. 20): Spiel eins am Freitag war geprägt von intensiver Defense – beide Mannschaften haben sich seit dem Vorjahr personell verändert, die neuen Spieler mussten sich erst ins Team integrieren. Das Spiel war hart umkämpft, Russland hat mit 43:40 knapp die Oberhand behalten.

Wie lief es an den weiteren zwei Tagen?
Wesentlich besser, wir haben rotiert, was die Russen überrascht hat und konnten uns mit 63:43 revanchieren. Die Wurfquote war weit höher als im ersten Match, und speziell im letzten Viertel konnten unsere Jungs noch einen Zahn zulegen. Im letzten Aufeinandertreffen  am Sonntag mussten wir dann unseren Highscorer der letzten Partie, Hubert Hager, verletzungsbedingt schonen und spielten deshalb erneut mit einer starken Rotation. Coach Malik Abes probierte verschiedene Formationen aus, auch alle jungen Spieler durften erste Spielerfahrungen sammeln. Das Spiel entschied die russische Mannschaft mit 53:33 für sich. 

Was kann man bis zu EM noch trainieren um besser zu werden?
Wir werden den Fokus auf die Wurftechnik legen. Kondition und Kraft passen.

Bei der EM seid ihr Außenseiter? Vor- oder Nachteil?
Vorteil, weil es den Druck von uns nimmt. Wir können überraschen, da uns einige Mannschaften nicht so gut kennen - wir uns im Vorfeld aber intensiv mit all unseren Gegnern beschäftigt haben.

Wie geht's vor der EM in Polen (28.8. bis 9.9.) weiter?
Kommendes Wochenende findet in München ein Turnier statt, an dem neben dem Veranstalter RBB Iguanas München auch die Nationalmannschaften der Schweiz, Russlands und Österreichs teilnehmen. Dies sind die letzten Vorbereitungsspiele vor der Abreise zur EM.

Christoph Edler (Bild oben) war nach überstandener Verletzung - Schlüsselbeinbruch - in alter Stärke zurück am Platz.