Dreifach-Weltmeister Ludwig Malter: Das Erfolgsrezept des Goldjungen

Fünf Rennen, drei Goldmedaillen, eine Silberne - Ludwig Malter reist von den Junioren-Weltmeisterschaften in Nottwil mit viel Übergepäck nach Hause. Wie ihm das gelungen ist und was er jetzt plant - das erzählt er im Interview.

Ludwig Malter mit 4-fachem Edelmetall. (c) privat

Ludwig Malter erreicht bei den Junioren-Weltmeisterschaften in der Para-Leichtathletik 2019 in Notwill Unglaubliches: Drei seiner fünf Rennen beendet er auf Platz 1, eines auf Platz 2. Der 19-jährige ÖBSV-Nachwuchssportler ist in der Klasse T51-54 eine Klasse für sich und fährt Österreich im Alleingang auf Rang 10 im Medaillenspiegel. Seine Ergebnisse im Überblick:

100 Meter: 15,81 Rang 2
200 Meter: 28,27 Rang 4
400 Meter: 51:13 Rang 1
800 Meter: 1:42:43 Rang 1
1500 Meter: 3:22:30 Rang 1

Ludwig, vorab: Gratuliere zum dreifachen Juniorenweltmeistertitel sowie dem Vize-Weltmeistertitel! Aufregende Tage liegen hinter dir, wie hast du diesen positiven Wahnsinn erlebt?

Ich blicke auf vier sehr gut organisierte Wettkampftage zurück. Hier in der Schweiz Rennen zu fahren, ist immer ein Genuss. Die Atmosphäre war toll und abseits der Bahn herrschte unter den Athleten stets eine positive Stimmung. Es ist schön, alte Bekannte zu treffen und neue Freunde zu gewinnen.

Du fährst mit Übergepäck nach Hause: Drei Goldene, eine Silberne – konntest du das schon realisieren?

Ich habe die Erfolge bereits bei den Siegerehrungen, die knapp nach den Rennen stattfanden, genießen können. Ich freue mich, dass ich meine Leistungen so abrufen konnte.

Auf den Ausdauerdistanzen hast du bessere Ergebnisse erzielt als im Sprint. War das so zu erwarten?

Ja, damit habe ich gerechnet. Mir liegen die längeren Distanzen besser, hier kann ich meine Stärken optimal ausspielen.
 

Ludwig Malter und seine Konkurrenten. Drei mal konnte er gleich alle hinter sich lassen. (c) privat

Wirst du deinen Trainingsfokus trotzdem verändern, um dich auch auf kurzen Strecken zu verbessern?

Ja, ich werde den Schwerpunkt sicherlich mehr auf Sprint und Schnelligkeit legen, um im Rennen noch dominanter zu sein.

Der Grundstein für Erfolge wird natürlich in der Vorbereitung auf Großevents gelegt. Wie lief es bei dir vor Nottwil?

Auf eine Weltmeisterschaft bereite ich mich das ganze Jahr vor. Die letzten Wochen waren recht intensiv. Ich war unmittelbar vor der Junioren-WM auf einem Trainingslager hier vor Ort in Nottwil. Jetzt steht erstmal eine Regenerationsphase an. Dann nehme ich gut erholt das Training wieder auf, um im November bei der Erwachsen-WM in Dubai gut vorbereitet an den Start zu gehen.

Stammplatz Podest: Ludwig Malter hatte bei den Siegerehrungen ein Abo auf's Stockerl. (c) privat

Weil du Dubai ansprichst: Wie schwierig ist der Sprung vom Junioren- in den Erwachsenen-Bereich?

Wie in jeder Sportart, ist dieser Übergang ein sehr kritischer. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.

Welche Ziele hast du dir für die nahe Zukunft gesetzt?

Schulisch möchte ich im kommenden Jahr die Matura schaffen, sportlich den Sprung in die Weltelite.

Wie wichtig ist die Unterstützung von den Menschen, die hinter dir stehen?

Erfolg kann man nur haben, wenn das gesamte Team an einem Strang zieht. Angefangen vom persönlichen Umfeld, den Sponsoren, dem Österreichischen Behindertensportverband und den Trainern bis hin zur medizinischen Versorgung.

Hast du Vorbilder im Para-Sport?

Grundsätzlich versuche ich, andere Athleten zu analysieren. Die Dinge, die ihnen zu Erfolgen verhelfen, probiere ich im Training aus und adaptiere sie, damit sie zu meinem Stil passen. Am meisten profitiere ich von den Trainingseinheiten gemeinsam mit Marcel Hug. Er hat in Rio 2016 die Goldmedaille über 800 Meter und im Marathon geholt und noch dazu zwei Mal Silber, von ihm kann ich echt viel lernen. 

Worauf freust du dich nach der WM jetzt besonders?

Ich freue mich auf meine Familie, Freunde und auf den gewohnten Tagesablauf zu Hause.

Medaillenspiegel der U20-Junioren-WM