Rollstuhl-Basketball: Nicht nur ein Team - eine Familie!

Am 11. Juli beginnt die B-EM der Rollstuhl-Basketballer in Athen. Das Nationalteam hat als Ziel den Wiederaufstieg. In Schielleiten holt man sich dafür den Feinschliff.

Alle Fotos (c) ÖBSV/Daniel Kudernatsch

Das Trainingscamp des österreichischen Basketball-Rollstuhl-Nationalteams in Schielleiten (Steiermark) ist das letzte von insgesamt sechs Vorbereitungscamps im Jahr 2021 für die B-EM in Athen (11. bis 18. Juli). Das Team hat dort ein klares Ziel vor Augen, den Wiederaufstieg in die A-Gruppe Europas. Und der sollte, ja muss fast schon klappen. War man 2019 bei doch nur knapp aus den Top-12 Europas geflogen. (Bericht)

Locker und fokussiert

Die Stimmung vor Ort: Lockere Atmosphäre, gleichzeitig volle Konzentration - eine Mischung, die professionelle Teams auszeichnet. Die Camps haben die Truppe sichtlich zusammengeschweißt. 21 Mann umfasst der erweiterte Kader, 12 Mann, Betreuerinnen und Trainer nicht eingerechnet, werden bei der B-EM aufs Parkett rollen.

Jeder für jeden da

Für Nationaltrainer Malik Abes ist und war die intensive Vorbereitung diesmal besonders wichtig. Denn aufgrund der Pandemie stand man doch vor einer großen Herausforderung, die es zu meistern galt: Die fehlende Spielpraxis. Die Meisterschafts-Saison 19/20 wurde vorzeitig abgebrochen, die B-EM 2020 abgesagt, genauso wie die Euro-League 2020 und 2021. Spiele fanden nur im Frühjahr 2021 in der verkürzten Meisterschaft 2020/21 statt. 

Abes: "1 1/2 Jahre Pandemie haben natürlich Spuren hinterlassen. Aber wir haben jeden Aspekt des Spiels trainiert. Kondition. Taktik. Spielzüge und Würfe. Das wichtigste ist aber: Wir sind nicht nur ein Team, wir sind eine Familie geworden, wo jeder für jeden da ist - auf und abseits des Courts."

Mehmet Hayirli, einer der Topscorer im Team, spricht für die ganze Mannschaft, wenn er sagt, dass man selbstbewusst zur EM fährt und dort natürlich aufsteigen will. Für ihn ist das kein Druck, es ist Motivation. Team-Kapitän Matthias sieht Österreich ebenfalls in einer Favoritenrolle: "Die Gruppengegner Litauen, Kroatien und Serbien sind zu schlagen. Wir haben unsere Hausaufgaben in der Vorbereitung bestmöglich erledigt und wollen uns in den Gruppenspielen unbedingt eine gute Ausgangsbasis für das Viertelfinale schaffen."

Hayirli ergänzt: "Wir fühlen uns gut. Die Fitness passt, wir haben alle hart an uns gearbeitet. Natürlich fehlt die Spielpraxis. Auf was wir gespannt sind, ist die Entwicklung der anderen Teams. Anders als sonst hat es keine internationalen Vorbereitungsspiele und dadurch auch kein Videomaterial anderer Teams. Das bleibt als Unsicherheitsfaktor."

Die Stärken der Mannschaft: Der Kern spielt seit Jahren zusammen, man kennt die Rollwege, die Stärken und die Schwächen der Mitspieler - und man hat mit Abes einen Taktikfuchs als Trainer, der seine Mannschaft immer optimal auf den Gegner einstellt.

Was man dem ganzen Nationalteam in Schielleiten anmerkt ist, dass alle der EM entgegen fiebern. Ist es doch der erste internationale Auftritt nach zwei Jahren. 

Rollstuhl-Basketball, B-EM in Athen, 11. bis 18. Juli
Österreich spielt in einer Gruppe mit Litauen, Kroatien und Serbien. Nach den Vorrunden-Spielen folgen Viertelfinale, Halbfinale und Finale. Die zwei Finalisten der B-EM steigen in die A-Gruppe auf.

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