Rollstuhl-Basketball: Training mit den Profis

Unter der Anleitung der beiden Nationalteamspieler Mehmet Hayirli und Christoph Edler fand Anfang Jänner das zweite Rollstuhl-Basketball-Nachwuchscamp in Steinbrunn im Burgenland statt. Die Trainer, Coaches und eine Teilnehmerin berichten von drei Tagen voller Action am Court.

Edler sieht einem Teilnehmer beim Wurf zu. Alle Fotos (c) Katja Edler

Das Besondere am Nachwuchscamp ist, dass es sich an Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger genauso wie an gestandene Spielerinnen und Spieler richtet. Denn im Fokus des Camps steht der Breitensport, wie Bewegungs- und Informations-Coach (BIC) Simone Hammer erklärt: „Das Camp soll die Möglichkeit schaffen, dass die Jugend von zu Hause einmal wegfahren, unter gleichaltrigen Sport ausüben kann und raus aus dem Alltag kommt.“

Ein Teilnehmer setzt zum Wurf an, dahinter wartet der nächste Spieler.

„Ein großer Traum ist, dass in Österreich ein U23-Team entsteht und dafür braucht es genug Nachwuchs.“ – BIC Simone Hammer über ein langfristiges Ziel der Nachwuchscamps

Hammer war auch schon beim ersten Nachwuchscamp im Herbst 2021 als BIC im Einsatz. Damals dauerte das Camp noch eine Woche. Für 2022 wurde das Programm auf ein verlängertes Wochenende (Freitag bis Sonntag) zusammengefasst – dafür gibt es vier Termine im Jahr. Zudem ist im Sommer ein einwöchiges Rollstuhl-Basketball-Nachwuchscamp geplant.

Die Teilnehmer sind für das nächste Training bereit.

Auch neu war die Möglichkeit nur für einen Tag zum Schnuppern vorbeizuschauen. „Das Angebot hat ein 12-jähriger Bursche genutzt. Er ist von der Gruppe gut aufgenommen worden und hatte sichtlich Spaß am Training. Das war schön zu sehen. Am Ende des Tages war er das glücklichste und müdeste Kind im ganzen Burgenland“, berichtet Hammer.

Hayirli und Edler beobachten das Training von der Seitenlinie aus.

Alles beim Alten hieß es an der Seitenlinie: Nationalteamspieler Hayirli und Edler waren wie schon beim ersten Camp als Trainer dabei. Die beiden passen das Training an die Bedürfnisse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an. Von taktischen Lektionen über Ausdauerübungen bis zu grundlegenden Dingen wie der Rollstuhlwendigkeit ist alles dabei. „Wir arbeiten in alle Richtungen. Das Training soll immer Spaß machen, man trifft dabei Leute, die die gleiche Passion haben. Das Camp ist eine Mischung aus Spaß und dem Wunsch, sich ernsthaft weiterentwickeln zu wollen“, erklärt Edler seinen Ansatz für die Trainingsgestaltung.

Ein junger Teilnehmer mit Basketball in der Hand.

„Wissen muss man gar nichts, wir sind gut vorbereitet worden. Man soll einfach hingehen, ohne groß voreingenommen zu sein und Spaß haben.“ – Camp-Teilnehmerin Christina Kocher über die Voraussetzungen für eine Teilnahme

Spaß gehabt hat auch Camp-Teilnehmerin Christina Kocher. Sie spielte das erste Mal Rollstuhl-Basketball. „Ich war bisher nur bei Spielen zuschauen. Es war ungewohnt am Anfang, dann war es aber lustig“, erzählt Kocher vom Training. Auch für den Alltag hat sie sich einiges mitgenommen: „Wir haben viel trainiert, wo es um Rollstuhlwendigkeit und Ausdauer gegangen ist. Das brauchst du im Alltag auch.“

Die Teilnehmer trainieren an ihrer Wendigkeit im Rollstuhl.

„Dass alle bei der Abschlussbesprechung glücklich und müde sind. Dass wir gut gearbeitet haben und die Leute sagen, dass sie auch das nächste Mal wiederkommen wollen.“ – Nationalteamspieler Christoph Edler über sein Ziel für das Nachwuchscamp

Und für alle, die jetzt Lust bekommen haben, Rollstuhl-Basketball auszuprobieren: Das nächste Camp ist für Ostern geplant. Der ÖBSV wird darüber informieren.

Alle Infos zum Rollstuhl-Basketball in Österreich

Ein Spieler fokussiert den Korb vor seinem Wurf.
Hayirli sieht einem Teilnehmer bei dessen Wurf genau auf die Hände.
Ein Spieler im Moment kurz vor seinem Wurf.
Hayirli spricht mit einem Teilnehmer.
Die Spieler werfen Körbe.
Teambesprechung - alle hören dem Trainer zu.
Ein Spieler setzt zum Wurf an.
Hayirli gibt den Teilnehmern die Taktik vor.

 

Erstellt von Sebastian Reiter