Selbstvertrauen tanken

Das war das Motto des ÖBSV-Sportcamps für Frauen und Mädchen mit Behinderung in Obertraun.

Die Trainerinnen Conny Wibmer (links), Anna Troger (mitte) und Valerie Tinhof (rechts) mit ihren Schützlingen. Alle Fotos (c) Privat

Das Frauen- Sportcamp im BSFZ Obertraun war für BIC Anna Troger eine riesige Herausforderung. Zuerst die Absage des ersten Camps in Faak am See aufgrund von Corona, dann die Neuorganisation, Covid-19-Bestimmungen  - und das alles noch bei ihrer Premiere als Leiterin eines Camps. Anna hat das kleine Team aber super gemanaget und fühlt sich bereit für kommende Aufgaben. 

Hallo Anna. Warum gibt es ein ÖBSV-Sportcamp für Frauen?
Frauen fühlen sich in reinen Frauen-Gruppen oft wohler. Man kennt das ja, diesen Erwartungsdruck. Da sagen Frauen dann manchmal, ich lass es lieber sein, bevor ich mich blamiere oder was falsch mache. Bei reinen Frauentrainings fällt dieser Druck weg. Jede kann sie selbst sein. Und Männer und Frauen haben durch ihre unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen natürlich unterschiedliche Bedürfnisse im Training. Wir gehen mit dem Camp ganz spezifisch darauf ein.

Welche Erfolgserlebnisse konnten die Sportlerinnen mit nach Hause nehmen?
Soziale Kompetenz und Stärkung des Selbstvertrauen! Niemand verspürte Leistungsdruck, Spaß und Freude standen im Mittelpunkt. Der größte Erfolg war, wie selbstständig alle den Camp-Alltag gemeistert haben und wie wir zu einem richtig guten Team zusammengewachsen sind.

BIC Anna Troger zeigt den Teilnehmerinnen die Übungen vor.

Margit Straka, Vizepräsidentin LAND des ÖBSV ist Schirmherrin der Veranstaltung. Was ist ihre Rolle?
Margit und ich sind in ständigem Kontakt, da der Frauensport im ÖBSV uns allen ein großes Anliegen ist. Wir wollen gerne mehr solcher Events und mehr Frauensport mit spezifischen Inhalten etablieren. Noch ist, auch Corona geschuldet, vieles eine Idee – ich verspreche aber, wir kommen bald mit ganz konkreten Angeboten.

Wie könnten die aussehen?
Etwa jedes Jahr zwei Camps durchzuführen: Eines im Frühjahr, eines im Herbst. Kurse anzubieten, die den Teilnehmerinnen besonders viel bringen: Beckenbodentraining, Selbstverteidigungskurse und Pilates. Wir wollen mehr Teilnehmerinnen für das Camp gewinnen, eine Community bilden, um immer mehr Frauen und Mädchen mit Behinderung für den Sport zu motivieren und miteinander zu vernetzen. Am besten wäre es, wenn sich dadurch Trainingspartnerinnen finden, die regelmäßig miteinander Sport betreiben und Freundschaften entstehen.

Was ist deine persönliche Motivation, dass du dich so für Frauen im Behindertensport einsetzt?
Im Behindertensport sind in vielen Bereichen Frauen unterrepräsentiert und genau das möchte ich ändern. Frauen haben in sportlicher Hinsicht ganz eigene Bedürfnisse, die auch für Frauen mit Behinderung abgedeckt werden sollten. Außerdem finde ich den regelmäßigen Austausch mit Gleichgesinnten unglaublich wichtig.

Sportliche Ausflüge bei schönem Wetter sorgten für unvergessliche Momente.