Sieben jugendliche SportlerInnen schnupperten erstmals olympische Luft

Im Zuge der XV. Paralympics 2016 in Rio fand vom 6.-15. September bereits das 5. Paralympische Jugendcamp des Österreichischen Paralympischen Committees (ÖPC) statt. Im Gespräch mit Mag. Bettina Mössenböck, Leiterin des Jugendcamps, die selbst große Erfahrungen im Behindertensport, vor allem in der Ausbildung und in der Arbeit mit jungen und erwachsenen Menschen hat, wollen wir Ihnen kurz das Jugendcamp und seine Ziele vorstellen.

Jugendcamp in Rio, seit wann gibt es dieses?

Bettina: Das paralympische Jugendlager wird seit den Paralympics in Athen 2004 organisiert. Teilgenommen haben bereits unter anderem Claudia Lösch und Markus Salcher – beide Paralympics-MedaillengewinnerInnen und auch der junge Nico Langmann, der diesmals in Rio an den Start gehen wird. Die Jugendlichen mit Behinderung betreiben bereits eine paralympische Sportart aktiv.

Wer sind die glücklichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer?

Bettina: Mit dabei sind folgende 7 Jugendliche, 3 Mädchen und 4 Burschen: Carlotta Ahlers (Rollstuhl-Tennis), Hubert Hager (Rollstuhl-Basketball), Rebecca Ress  (Schwimmen, Billard) sowie Stephan Sarma (Schwimmen) - alle ABSV Wien sowie Ludwig Malter (Leichtathletik/RSV-Basket Salzburg), Kevin Kohlweiss (Schwimmen, Leichtathletik/BSV Spittal/Drau) und Zuzana Sedlackova (Torball, Langlauf/Vorarlberger Blindensportclub).

Wie kann man die Ziele dieses Jugendcamps beschreiben?

Bettina: Die Paralympischen Jugendcamps wollen gemäß der Olympischen Idee einen Beitrag zum Frieden und zur Völkerverständigung leisten. In diesem Zusammenhang sollen dabei das gegenseitige Verstehen durch faires und friedliches Zusammenleben sowie gemeinsame, völkerübergreifende, sportliche und kulturelle Aktivitäten gefördert werden. Ein Schwerpunkt wird natürlich in das Kennenlernen des Gastgeberlandes, seiner Menschen, Kultur und Geschichte gelegt. Außerdem gibt es den jungen Menschen die Möglichkeit paralympische Wettkämpfe und des paralympische Dorf zu besuchen, um so auf direktem Wege Sportlerinnen und Sportler besser und näher kennenzulernen.

Wie schaut nun das Programm in Rio aus?

Bettina: Das Programm beinhaltet und beinhaltete u.a. den Besuch der Eröffnungsfeier, den Besuch verschiedener Sportbewerbe, v.a. der Bewerbe mit österreichischen TeilnehmerInnen, wie Rollstuhltennis, Tischtennis sowie Leichtathletik und Radsport, außerdem auf internationaler Ebene Basketball, Triathlon sowie Blindenfußball und Rugby, den Besuch des österreichischen Teams im Paralympischen Dorf, eine Stadtrundfahrt und Besuch von bekannten Sehenswürdigkeiten in Rio de Janeiro, gemeinsame Aktivitäten mit dem Paralympischen Jugendlager des Deutschen Behindertensportverbandes (DBSJ) und weiteren Nationen sowie die Möglichkeit mit anderen Jugendlichen mit Behinderung aus der ganzen Welt in Rio de Janeiro zusammen zu kommen.

Am Montag hat es im Österreich-Haus ein interessantes Treffen gegeben!

Bettina: Ja, Montag haben sich die Jugendlichen aus Österreich mit den deutschen Jugendcamp-AthletInnen im Österreich-Haus zum  gemeinsamen Erfahrungsaustausch und Kennenlernen getroffen. Insgesamt rund 70 NachwuchssportlerInnen wurden von ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat, ÖPC-Generalsekretärin Petra Huber und Sportminister Hans Peter Doskozil begrüßt.

Das Jugendcamp ist nun zu Ende, Deine persönlichen Eindrücke?

Bettina: Es ist immer wieder schön, dabei sein zu dürfen, wenn die Jugendlichen die Paralympics von "innen" erleben dürfen und zu sehen, wieviel sie sich daraus für Ihre weitere sportliche und persönliche Entwicklung mitnehmen können, sei es die Motivation zum weiteren Sporttreiben oder das Setzen von "höheren" Zielen wie die Teilnahme an den nächsten Paralympics. Dies macht den großen zeitlichen und organisatorischen Vorberteitungsaufwand, der ehrenamtlich passiert, mehr als wett.