Training mit den Golden Boys

Am 27. 4. kann man mit den Paralympics-Goldmedaillengewinnern Walter Ablinger und Christoph Etzlstorfer trainieren. Wie und warum regelmäßiges Training so wichtig ist? Erfahrt ihr im Interview mit Walter Ablinger.

Walter Ablinger beim Training. Am Dienstag wird er euch seine Expertise weitergeben. Foto (c) GEPA

Die zwei Oberösterreicher sind Ikonen des Behindertensports. Beide Paralympic-Champs im Handbike, Ablinger ist weiterhin aktiv sehr erfolgreich unterwegs, Etzlstorfer u.a. Vize-Präsident des ÖBSV. Wir haben mit Walter Ablinger über Training, die Qualifikation für Tokio 2020 und die Situation im Behindertensport gesprochen.

Hallo Walter, du wirst gemeinsam mit Christoph Etzlstorfer ein Live-Training via Zoom (Dienstag, 27.4. ab 18 Uhr) abhalten. Wer kann aller teilnehmen?
Grundsätzlich ist das Training für alle Behinderungsgruppe offen, also auch für Fußgänger. Rollifahrerinnen und Fahrer sind aber die Hauptzielgruppe.

Was werdet ihr trainieren?
Zunächst die Schultermobilität – deshalb auch der Fokus auf Leute mit Querschnitt. Wir werden auch die koordinativen Fähigkeiten trainieren, also das Zusammenspiel von linker und rechter Gehirnhälfte. Das wird mit Übungen wie Drehen und Rotation der Handflachen gemacht. Hört sich einfach an, dazu ist aber viel Konzentration notwendig, sonst ist man bei den Übungen gleich aus dem Rhythmus. Beweglichkeit ist das dritte Segment des Trainings.

Training ist für dich als Spitzensportler essentiell. Warum soll ich aber als Hobby-Sportlerin und –Sportler trainieren und nicht bloß meinen Sport machen?
Es geht um die Aufrechterhaltung der Mobilitätsbereiche und einer besseren Alltagsbewältigung. Gerade bei Leuten mit Querschnitt ist es sehr wesentlich, die Restfunktionen bestmöglich nutzen zu können. Ganz allgemein hilft dir Training, fitter und gesünder zu sein. Und beim Sport ist die Verletzungsgefahr geringer, wenn du trainiert bist.

Online-Live-Trainings sind in der Pandemie speziell für Hobby-Sportlerinnen und -Sportler ein Mittel zum Zweck geworden. Was hast du persönlich damit für Erfahrungen? Was kann man aus der Situation für die Zukunft lernen, was sind die Schlüsse daraus?
In der aktuellen Situation ist es ein guter Ersatz, auch um seine soziale Kontakte zu pflegen. Der Vorteil bei Livetrainings ist, dass dir Profis über die Schulter schauen und deine Übungen online korrigieren können. Bei mir persönlich klappt das super.

Ablinger bei den Paralympics 2016 in Rio. Foto (c) GEPA

Was steht für dich im Jahr 2021 alles an Bewerben an?
Die Eckpfeiler Richtung Tokio 2020 sind der Weltcup in Ostende, Belgien, die EM in Oberösterreich und die WM in Portugal. Ziel ist die erfolgreiche Qualifikation für die Paralympics.

Wie siehst du die Entwicklung im Behindertensport?
Die Signale des Bundesheers weiterhin für Heeresleistungssportler mit Behinderung anzustellen ist für den Leistungssport enorm wichtig. In Oberösterreich sehe ich eine positive Entwicklung im Behindertenradsport, wo Christoph Etzlstorfer als Obmann des RSC Heindl und Vizepräsident des ÖBSV viel weiterbringt.

Anmeldung zum Live-Training mit Walter Ablinger und Christoph Etzlstorfer am 27. April ab 18 Uhr bei eggert(at)obsv.at
Leitfaden zum Live-Training

Der ÖBSV bietet wöchentlich zahlreiche Live-Trainings an. Weitere Online-Trainings

Christoph Etzlstorfer - 2004 noch als erfolgreicher Paralympics-Starter. Heute ist er u.a. als Trainer und Funktionär im Sport tätig. Foto (c) GEPA