Walter Ablinger bestritt sein härtestes Handbikerennen

Im zweijährigen Rhythmus und als Partneranlass zum Rollstuhl-Marathon in Oensingen traf sich die Weltelite der Paracycling-Athleten zu einem Einzel-Zeitfahren in Recherswil. Auf der Strecke Recherswil über Halten - Heinrichswil - Höchstetten - Willadingen - zurück nach Recherswil kämpften die Teilnehmer auf einer Strecke von 10 Kilometern gegen die Uhr.

Ergebnisse Zeitfahren

"Es war das härtestes Rennen, seit ich Handbike fahre. Der tags zuvor bei einem Trainingsunfall verstorbenen Teamkollege und Freund Manfred Putz aus Grafendorf bei Hartberg, fuhr in meinem Herzen und meinem Verstand die gesamte Strecke mit mir", erklärte der Rainbacher Walter Ablinger nach dem Rennen. Ablinger und Putz kannten sich, seitdem der Rainbacher im Behindertensport aktiv ist. "Alles wird so nebensächlich, wenn ein Wegbegleiter von uns geht. Mein Mitgefühl gilt seiner 14-jährigen Tochter Bianca und seiner Familie", spricht Ablinger seine Anteilnahme aus. Beim Einzelzeitfahren holte er den dritten Platz, 23 Sekunden hinter den Lokalmatadoren Heinz Frei (SUI) und Jean-Marc Berset (SUI).

Straßenrennen

Auch beim 70 Kilometer langen Straßenrennen in Oensingen schaffte es Ablinger mit zwei Schweizern aufs Podest. Diesmal holte er zeitgleich mit Heinz Frei den ersten Platz. 1,04 Sekunden später fuhr Jean-Marc Berset über die Ziellinie. Zahlen und Erfolge die angesichts der aktuellen Umstände an Bedeutung verlieren. "Wir sind alle gemeinsam für Manfred Putz gefahren und es sollte 'sein letzter Sieg' sein. Heinz Frei hatte im Zielsprint genug Reserven für den 1. Platz, hat aber 10 Meter vor dem Ziel aufgehört zu kurbeln. Nach der Ziellinie haben Heinz und ich gemeinsam geweint - wir haben einen Freund verloren aber im Herzen dazugewonnen. "REST IN PEACE - MANFRED", ist Ablinger vom Ableben seines Freundes schwer getroffen.

Fotocredit: Sandra Winzer