Walter Ablinger siegt beim EC-Rennen in Italien

Mit dem Europacup in Verolanuova wurde die Handbike-Rennsaison 2017 so richtig gestartet. Bei optimalem Wetter mit über 20 Grad konnte Österreichs Aushängeschild Walter Ablinger heute das Straßenrennen über 46,4 Kilometer im Zielsprint gegen Paralympicsieger Paolo Ceccetto gewinnen.

Bereits gestern landete der Ausnahmesportler aus Oberösterreich beim Einzelzeitfahren über 10,3 Kilometer auf dem ausgezeichneten 2. Platz. „Ein Sieg im Sprint gegen drei Italiener, das Rennen heute war ganz nach meinem Geschmack“, freut sich Ablinger über ein erfolgreiches Wochenende und die ersten Weltranglistenpunkte. Nach dem neuen inoffiziellen österreichischen Rekord beim Halbmarathon in Linz das nächste Highlight der noch jungen Rennsaison. 

Walter Ablinger beim Straßenrennen im Zielsprint nicht zu schlagen

Das Straßenrennen in der Altstadt von Verolanuova in der Nähe von Brescia gestaltete sich von Beginn an spannend: Bereits nach wenigen Kilometern konnte sich Walter Ablinger gemeinsam mit drei Italienern vom Peloton lösen. Diese Führungsgruppe arbeitete bei Geschwindigkeiten von bis zu 45 km/h perfekt zusammen und so kam es nach knapp 46 Kilometern zum Zielsprint, den Ablinger mit einer Zeit von 1:16:41 Stunden gegen Olympiasieger Paolo Ceccetto für sich entscheiden konnte. Mit seinem 2. Platz vom Vortrag sicherte er sich auch die Gesamtwertung beider Rennen.

210 Höhenmeter waren beim Einzelzeitfahren zu bewältigen

27 Starter aus 8 Nationen kämpften am Tag zuvor beim schweren Weltcup-Einzelzeitfahren in der Handbikeklasse MH3 um den Tagessieg. Auf der 10,3 Kilometer langen Strecke waren bei einer durchschnittlichen Steigung von 4,5 Prozent 210 Höhenmeter zu bewältigen. Der Silbermedaillengewinner von Rio aus Rainbach gab bei diesem Bergzeitfahren alles und musste sich nur Olympiasieger Paolo Ceccetto aus Italien geschlagen geben.

Kollision in Frankreich kostete das Podest

Bereits eine Woche zuvor war der Topathlet beim 1. European Handbike Circuit (die weltweit größte Rennserie) im Elsass im Einsatz. Mit 6 Paralympicstartern aus Rio und 51 Teilnehmern in der Klasse MH3 war das Feld hochkarätig besetzt. Das Rennen über 44 Kilometer wurde auf einem flachen, windanfälligen Rundkurs mit rauem Straßenbelag gefahren. Die Spitzengruppe mit Ablinger löste sich knapp nach dem Start von den Verfolgern. Bei einer Wende nach 27 Kilometern verkeilte sich der Niederländer Edward Maalouf durch Straßenunebenheiten mit dem Vorderrad derart in das Handbike von Ablinger, dass die beiden nur mit Hilfe der Streckenposten auseinander gebracht und weiterfahren konnten. Dadurch verlor Ablinger wertvolle Zeit und hatte plötzlich 45 Sekunden Rückstand. Der Oberösterreicher kämpfte sich nach 10 Kilometern wieder an die Spitzengruppe heran, hatte aber durch diese Aufholjagd im Zielsprint keine Chance mehr und wurde letztendlich 4.

Nummer 1 der Weltrangliste aus Rainbach bei Schärding

Walter Ablinger konnte im Sommer 2016 bei den Paralympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro in der die Silbermedaille gewinnen. Mit seinem Titel in London 2012 und dem Weltmeistertitel 2013 in Kanada sowie etlichen Podiumsplätzen ist er einer der erfolgreichsten österreichischen Sportler mit körperlicher Beeinträchtigung. Aktuell führt er in seiner Klasse die Weltrangliste mit deutlichem Vorsprung an, da er im vergangenen Jahr bei 28 Rennen 16 Siege einfahren konnte. Das nächste große Ziel ist die Titelverteidigung bei der 4. Internationalen OÖ. Paracycling-Tour, die vom 25. bis 28. Mai in den Bezirken Vöcklabruck und Bezirk Braunau sowie im Salzburger Flachgau stattfindet. Das größte sportliche Ziel ist heuer im September die Weltmeisterschaft in Südafrika. Insgesamt hat Ablinger zur Saisonvorbereitung 6.000 Trainingskilometer absolviert.

Foto honorarfrei: Fotonachweis Wier PR
Textquelle und Rückfragen-Kontakt: Robert Wier, Wier PR, Tel.:0664/10 12 680