„Das gibt’s sonst nur bei den Grand Slams!“

In St. Pölten wird von 26.-29. Juli 2017 österreichische Tennisgeschichte geschrieben. Die bereits zwölfte Auflage des ITF-Madainitennis-Open Future Turniers, bei dem in den letzten Jahren unter anderem Dominic Thiem und der Franzose Benoit Paire ihre ersten ATP-Punkte gemacht haben, wartet mit einer sensationellen Premiere auf. Erstmalig wird der UTC Madainitennis ein internationales Herren-Profiturnier gemeinsam mit einem internationalen Rollstuhltennisturnier veranstalten.

Noch nie zuvor wurden in Österreich – wie sonst nur bei den Grand Slam Turnieren üblich -  ‚Geher-Tennisspieler‘ und ‚Rollstuhltennisspieler‘ in einer Turnierwoche zusammengefasst. Die Athleten spielen nebeneinander und zeigen daher die Möglichkeiten auf, wie man Behindertensport in diversen Sportstrukturen optimal eingliedern kann.

Dass es dieses „Special Combined Event“ überhaupt gibt, ist letztlich aber dem Zufall geschuldet, der den Texingtaler Josef Riegler vor einigen Jahren ins Tenniscenter des SPORT.ZENTRUM.Niederösterreich geführt hat, um bei Ramin Madaini ein paar Trainerstunden zu nehmen. Das Ziel, die Qualifikation für die Paralympics in Rio noch zu schaffen, wurde zwar nicht mehr erreicht, das Interesse am Rollstuhltennis beim Trainer aber geweckt. Nachdem Riegler immer wieder beim Mannschaftstraining der zweiten Herrenmannschaft teilnahm und so manchen Stammspieler in die Schranken weisen konnte, stellte man einen Antrag beim NÖTV, der es ihm ermöglichen sollte 2017 an der offiziellen Mannschaftsmeisterschaft teilzunehmen. Dieses Pilotprojekt war heuer ein voller Erfolg.

Die kombinierte ITF-Veranstaltung in der letzten Juliwoche 2017 in St. Pölten ist also an sich nur der logische nächste Schritt das Rollstuhltennis ins Tennis noch besser zu integrieren. Bereits jetzt kann man von einer gelungenen Premiere für alle Beteiligten sprechen.

  • Neben den jungen österreichischen Profitennisspielern haben nun auch ihre Kollegen im Rollstuhl die Möglichkeit direkt vor der Haustüre Punkte für die Weltrangliste zu sammeln.
  • Die „Rollis“ kommen ab der ersten Runde in den „Genuss“ von Stuhlschiedsrichtern, beide Zielgruppen dürfen sich über Ballkinder freuen (Beides ist bei Turnieren dieser Größenordnung nicht selbstverständlich),
  • Das Zuschauerinteresse wird noch größer als in den letzten Jahren sein.
  • Für den Veranstalter ist es wesentlich leichter Partner zu finden um die große Herausforderung der Finanzierung eines solchen Events zu meistern.
  • Das Medieninteresse ist bereits Wochen vor Turnierbeginn wesentlich größer als in den Jahren davor. Der ORF hat bereits zugesagt einen längeren Beitrag zu bringen.
  • Die Hotelpartner freuen sich beide Zielgruppen gemeinsam als Gäste begrüßen zu dürfen.
  • Gemeinsame Side Events wie ein Pro-Am Turnier am Halbfinaltag oder ein Jugendturnier am Finaltag werden die Turnierwoche auflockern.

Weitere und aktuelle Infos unter http://www.madainitennis.at/

Textquelle (angepasst): Katharina Heigl, BA., ÖTV / ÖBSV Referat Rollstuhltennis