Alle Fotos (c) Philipp Horak

Von 13. bis 16. Mai spielt Österreichs Rollstuhl-Tennis-Nationalteam in Israel im World Team Cup. Österreichs Nummer 1, Nico Langmann, reist mit viel Selbstvertrauen zum Turnier – gerade hat er zwei Turniere in Serie gewonnen. Im Interview verrät er uns, warum das Team so stark ist und warum er mit Dominik Thiem in Rom Tennis spielt.

Nico Langmann schwimmt auf einer Erfolgswelle. Mitte April hat er das Dunlop Kobe Open 2019  gegen den als Nummer eins gesetzten Italiener Frederic Catteneo gewonnen, die Woche darauf beim Trofeo Citta'Di Cantu in Italien den Titel gegen den Deutschen Anthony Dittmar geholt.

Langmann ist damit unter der Top 20 der Weltrangliste. Aber es ist nicht nur der junge Wiener, der gerade von Erfolg zu Erfolg eilt. Das österreichische Rollstuhl-Tennis-Nationalteam hat beim World Team Cup in Portugal im Finale Griechenland geschlagen und ist damit wieder in der Weltgruppe. Die sechzehn weltbesten Nationen kämpfen beim Turnier in Israel (13. bis 18. Mai) dort um den Sieg - mittendrin das kleine Österreich mit den Spielern Nico LangmannThomas FlaxRiegler Josef und Martin Legner

ÖBSV: Hallo Nico, du hast gerade zwei Turniere in Serie gewonnen, das Dunlop Kobe Open in Japan und das Trofeo Citta'Di Cantu in Italien. Woher kommt deine momentane Überform?
Langmann: Puh, gute Frage. Ich habe einen sehr guten Winter hinter mir, den ich seit langem wiedermal ohne Verletzungen überstanden habe. Mit meinen Trainern konnte ich eine sehr gute Basis für die heutige Saison legen. Das allein ist aber natürlich noch keine Garantie für Erfolge, weil alle anderen ja auch hart arbeiten. Ich war die letzten Wochen und Monate einfach sehr fokussiert und habe alles gegeben. Deswegen bin ich sehr froh darüber, dass die Erfolge jetzt so gekommen sind. 

Mitte Mai steht der World Team Cup in Israel an. Österreich ist unter den sechzehn besten Nationen der Welt. Was hat sich das Team als Ziel gesetzt?
Wenn wir beim World Team Cup nicht unter die Top 10 kommen, steigen wir sofort wieder ab und müssen uns nächstes Jahr erneut qualifizieren. Daher ist das Ziel ganz klar: Wir wollen bei den Top-Teams der Welt dabeibleiben. 

In Portugal hat man im April souverän den Wieder-Aufstieg in die Weltgruppe und somit die Qualifikation für World Team Cup geschafft. Warum ist Österreich so stark im Rollstuhl-Tennis? Man spielt als kleine Nation bei den 16 besten Nationen mit!
Ja, als so kleine Nation ist das wirklich erstaunlich. Wenn man sich da zum Beispiel Deutschland als Vergleich anschaut, die bei den Herren seit sehr vielen Jahren nicht in der Weltgruppe des World Team Cups dabei sind, und das als große Tennisnation, sieht man schon, was das eigentlich für eine Leistung ist. Natürlich liegt das vor allem an Martin Legner, der Legende des Rollstuhltennissports, der sogar einmal die Nummer drei der Welt war und über viele Jahre hinweg der Leistungsträger des Teams war. Aber es wird auch sehr gute Arbeit im Hintergrund geleistet. Vor allem in den letzten Jahren haben auch sehr viele gute Kinder und Jugendliche begonnen. Ich hoffe also, dass wir noch lange ganz oben mitmischen können. Ich bin ja auch noch jung ;) 

Wie wichtig ist der Zusammenhalt im Team?
Wir verbringen bei solchen Events on und off Court sehr viel Zeit zusammen, natürlich ist der Zusammenhalt dabei extrem wichtig! Und vielleicht ist das auch eines unserer Erfolgsrezepte, dass wir uns alle so gut verstehen. Wir sind zwar, verglichen mit anderen Nationen, die neben Trainern auch oft noch Physiotherapeuten und weitere Betreuer mitnehmen können, ein kleines Team, aber dadurch ist der Zusammenhalt nur noch größer. 

Wie geht’s für dich persönlich vor dem World Team Cup weiter?
Ich spiele noch ein Turnier davor, und zwar gleichzeitig mit Dominic Thiem in Rom. Das ist eines meiner absoluten Lieblingsturniere, also freue ich mich schon sehr darauf. Auch weil das für mich der Auftakt der Sandplatzsaison ist. Von Rom geht’s dann direkt nach Tel Aviv zum World Team Cup. 

www.rollstuhltennis.at

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