Leichtathletik: Aufbruch unserer Stars zur Weltmeisterschaft

Die Para-Leichtathletik WM 2023 in Paris ist die große Generalprobe für die Paralympics kommendes Jahr. Foto (c) ÖBSV

Für Österreichs beste Leichtathletinnen und Leichtathleten wird es in den kommenden 10 Tagen ernst: Die Weltmeisterschaften in Paris 2023 stehen an.

Generalprobe für die Paralympics 

Von 8. bis 17. Juli steht Paris ganz im Zeichen der Para-Leichtathletik-Weltmeisterschaft. Die WM ist der letzte große internationale Showdown vor den Paralympics 2024, die ebenfalls in der französischen Hauptstadt ausgetragen werden. Bei den Weltmeisterschaften kämpft die Elite 10 Tage lang um Edelmetall. Über 1300 Sportlerinnen und Sportler aus 107 Ländern nehmen an den Bewerben teil. Wir haben vorab mit den ÖBSV Kader-Athletinnen und Athleten über ihre Ziele bei der WM gesprochen:

Natalija Eder peilt in Paris eine Medaille an. Foto (c) Marco Mantovani

Natalija Eder

Natalija Eder, Österreichs Aushängeschild im Speerwurf, bestreitet am Montagvormittag ihren ersten und einzigen Wettkampf in Paris: „Ich fahre mit gemischten Gefühlen zur WM, da ich in letzter Zeit etwas Probleme mit meinem Knie hatte. Jetzt habe ich aber alles im Griff und will natürlich zeigen, was ich kann.“ Für Eder ist eine Medaille das Ziel, ihre Erfahrung sieht sie dabei weniger als Vorteil: „Jeder Wettkampf ist eine neue Situation. Die Nervosität nimmt eher zu, je länger man dabei ist. Wie reagiert der Kopf? Man weiß, dass alles passieren kann. Man macht sich selbst auch Druck, weil man es allen beweisen will.“


Für Thomas Geierspichler setzt in Paris den Fokus auf Leistung und Zeit statt Platzierungen. Foto (c) Tobias Lackner

Thomas Geierspichler

Thomas Geierspichler trat am Mittwoch per Auto den Weg nach Paris an. Bereits am Sonntag steht das Finale über 1.500 Meter an. 2004 holte er in dieser Disziplin paralympisches Gold: „Dieses Rennen fahre ich zum letzten Mal, da ist schon etwas Wehmut dabei. Bei den Paralympics nächstes Jahr gibt es ja nur noch die beiden Sprintrennen über 100 und 400 Meter.

Auch diese Distanzen nimmt Geierspichler in Paris in Angriff: „Ich hatte zuletzt viele gute Trainingsblöcke und möchte an den schnellen Zeiten der Bahnmeetings in der Schweiz im Mai anschließen. Die letzten Trainings geben mir Selbstvertrauen. Ich schaue ab Sonntag in Paris nicht auf die Platzierungen, sondern auf meine Leistungen und Zeiten. Ich stecke noch in einem Prozess des Trainingsaufbaus für die Paralympics und will nächstes Jahr am absoluten Top-Level - körperlich und was das Material betrifft – sein."


Ludwig Malter will an seine guten Leistungen in der Schweiz anknüpfen. Foto (c) Tobias Lackner

Ludwig Malter

Ludwig Malter nimmt sich im Renn-Rolli die langen Distanzen zur Brust. Der Salzburger startet über die 800 Meter, 1.500 Meter und 5.000 Meter: „Ich will auf jeden Fall meine beste Leistung abrufen. Im Ausblick auf die kommenden Paralympics ist die WM natürlich gut besucht und gerade in meinen Disziplinen ist das Starterfeld sehr groß. Ich will meine direkten Konkurrenten, mit denen ich mich schon in der Schweiz gemessen habe, schlagen. Ein Platz in den Top 20 ist mein Ziel.“


Bil Marinkovic weiß genau, welche Weiten es für eine Medaille brauchen wird. Foto (c) Marco Mantovani

Bill Marinkovic

Bill Marinkovic bestreitet seit Jahrzehnten Wettkämpfe auf Weltklasse-Niveau. Er kennt seine Stärken genau, weiß auch um das hohe Potenzial der Konkurrenz. Verstecken wird sich Österreichs Kraftpaket in Paris nicht: „Ich freue mich auf den Wettkampf. Es wird nicht leicht, meine Gegner sind extrem stark. Ich will auf jeden Fall meine Saisonbestleistung von 37,45 überbieten. Mit einem Wurf über 38 Meter ist eine gute Platzierung möglich. Ein Platz unter den Top 4 würde die direkte Qualifikation für die Paralympics bedeuten. Ich habe gut trainiert, die Form ist ok. Wenn alles passt, ist auch eine Medaille möglich. Es ist nicht einfach, aber durchaus realistisch.“


Georg Schober strebt in Paris eine neue Bestleistung an. Foto (c) Marco Mantovani

Georg Schober

Georg Schober hat nach seinem Wechsel vom Speer zum Kugelstoßen in kürzester Zeit eine beachtliche Formsteigerung hingelegt. Innerhalb eines Jahres hat sich der Titelheld unseres Jahresberichtes von 10 auf deutlich über 12 Meter gesteigert. Und damit das Limit für die Paralympics geknackt. Für eine WM-Medaille wird es in Paris noch zu früh sein. Ambitionierte Ziele hat er sich aber wie immer gesteckt: „Ich kann meine Leistung und Form realistisch einschätzen. Ich weiß, wo ich derzeit steh und bin kein Träumer. Ich will bei der WM in Paris den Grundstein für die kommenden Aufgaben legen. Mich kontinuierlich steigern. Eine Top 5-Platzierung und das Knacken der 13-Meter-Marke sind mein Ziel.“


Das Programm unserer Starter: 

SO, 09.07.2023:

20:21 1500m T52 Finale T.Geierspichler
20:31 5000m T54 Round1 L.Malter
20:47 5000m T54 Round2 L.Malter

MO, 10.07.2023:

09:08 Speer F13 Finale N.Eder
20:23 5000m T54 Finale L.Malter

MI, 12.07.2023:

18:38 400m T52 Round1 T.Geierspichler
18:46 400m T52 Round2 T.Geierspichler
18:42 Kugel F11 Finale B.Marinkovic

DO, 13.07.2023

09:08 1500m T54 Round1 L.Malter
09:16 1500m T54 Round2 L.Malter
21:26 400m T52 Finale T.Geierspichler

FR, 14.07.2023:

11:11 1500m T54 Finale L.Malter

SA, 15.07.2023

09:08 Diskus F11 Finale B.Marinkovic
20:32 100m T52 Round1 T.Geierspichler
20:42 100m T52 Round2 T.Geierspichler

SO, 16.07.2023

10:19 100m T52 Finale T.Geierspichler
20:51 800m T54 Round1 L.Malter
21:01 800m T54 Round2 L.Malter

MO, 17.07.2023

18:00 Kugel F63 Finale G.Schober
19:49 800m T54 Finale L.Malter

Mögliche Final-Teilnahmen sind kursiv ausgeführt.

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