Radsport: Österreichs erfolgreiches Para-Cycling-Team bei der WM in Zürich

Thomas Frühwirth holte bei den UCI Straßen- und Para-Cycling Weltmeisterschaften zwei Medaillen. © Arne Mill/Cycling Austria

Die ersten inklusiven Straßen- und Para-Cycling-Weltmeisterschaften 2024 in Zürich boten Anlass zur Freude: Das österreichische Para-Cycling-Team holte insgesamt sechs Medaillen.

Frühwirth holt Gold

Erstmals in der Geschichte wurden von 21. bis 29. September die Para-Titelkämpfe in das Programm der Straßenweltmeisterschaften inkludiert. Am vierten Tag der Straßen- und Para-Cycling Weltmeisterschaften standen die Einzelzeitfahren im Para-Cycling auf dem Programm. Den Titel in der Klasse H4 im Handbike holte sich Thomas Frühwirth, der sich zuletzt bei den Paralympics in Paris zum zweifachen Medaillengewinner kürte. Für den Steirer ist es die erste Goldmedaille bei einem Großereignis. „Die erste Goldene ist eine lässige Sache. Zehn Medaillen habe ich schon bei Weltmeisterschaften gewonnen, nun auch endlich mal das Regenbogentrikot“, freute sich Frühwirth, der mit 43 Jahren zum ersten Mal Weltmeister wurde.

Thomas Frühwirth schnappte sich sein erstes WM-Gold. © Arne Mill/Cycling Austria
Svetlana Moshkovich und Cornelia Wibmer sorgten für Gold und Silber im Einzelzeitfahren. © Arne Mill/Cycling Austria

Doppelsieg für Österreichs Para-Cyclerinnen

Kurz nach dem Gold-Triumph von Frühwirth gab es in der gleichen Klasse bei den Frauen durch Svetlana Moshkovich und Cornelia Wibmer sogar einen Doppelsieg. Moshkovich holte alles aus sich heraus, raste bei den Frauen der H4-Klasse zum Titel und bezwang dabei ihre Teamkollegin Wibmer hauchdünn. Gerade einmal 1,95 Sekunden hatte die Salzburgerin Rückstand auf die Goldmedaille, die drittplatzierte Deutsche Julia Dierkesman wies hingegen schon einen Rückstand von 54 Sekunden auf.

Silber und "Blech" in der Regenschlacht

Der Wettergott zeigte wenig Gnade mit den Athletinnen und Athleten, die am sechsten Tag der Weltmeisterschaften in Zürich im Einsatz waren. Kühle Temperaturen und starke Regenfälle sorgten für alles andere als angenehme Bedingungen in den Straßenrennen der unterschiedlichen Klassen. Dennoch konnte Österreich seine Medaillenbilanz weiter aufbessern, vor allem dank einer stark fahrenden Cornelia Wibmer, für die es die zweite Silberne in Zürich gab. "Es war richtig brutal vom Wetter. Man musste bergab richtig aufpassen, denn beim Bremsen haben sofort die Räder blockiert", schilderte die Salzburgerin, die sich erst auf den letzten Metern der Niederländerin Jennette Jensen geschlagen geben musste.

Ihre Teamkollegin Svetlana Moshkovich, die wenige Tage zuvor das Einzelzeitfahren vor Wibmer gewann, landete auf dem vierten Platz. "Der Regen trifft uns immer hart, weil wir so nah am Boden sind und dann völlig durchnässt werden. Je länger das Rennen dauerte, desto mehr spürte ich, wie meine Schultermuskeln abkühlen und ich habe echt gefroren. Bergauf konnte ich nicht mehr mit den Besten mitgehen, das war wie in Paris. Aber ich nehme einen WM-Titel hier mit und viele gute Erinnerungen aus Zürich", erzählte die Innsbruckerin.

Auch bei schwierigen Bedingungen kaum zu stoppen: Cornelia Wibmer © Arne Mill/Cycling Austria
Wolfgang Steinbichler erkämpft sich seine erste WM-Medaille. © GEPA

Die erste WM-Medaille für Steinbichler

Eine weitere Medaille für das österreichische Team konnte Para-Cycler Wolfgang Steinbichler gewinnen. In der Kategorie T2 sicherte sich der den dritten Platz und wurde mit der Bronzemedaille ausgezeichnet. Für das rot-weiß-rote Para-Team war es die fünfte Medaille insgesamt, für Steinbichler die erste WM-Medaille seiner Karriere. "Die Freude ist unbeschreiblich groß. Nach dem Zeitfahren bin ich hier an den Start gegangen um das Rennen zu genießen", schilderte der 25-Jährige seine Stimmungslage.

Silber für Frühwirth am Schlusstag

Am Schlusstag eroberte Thomas Frühwirth seine zweite Medaille bei den Straßen- und Para-Cycling Weltmeisterschaften in Zürich. Der Steirer, der im Zeitfahren zum ersten Mal in seiner Karriere sich das Regenbogentrikot sichern konnte, landete hinter dem Franzosen Joseph Fritsch auf Rang zwei. "Die Stimmung war supergeil. Es ist lässig und eine Ehre, dass wir auf dem Profikurs fahren dürfen. Natürlich kämpfen wir da brutal rauf, aber das haben wir uns erarbeitet in den letzten 15 Jahren. Da kann man sich nur bei Zürich bedanken, so soll Radsport sein", berichtete Frühwirth

Damit schließen Österreichs Para-Cycler die Weltmeisterschaften in der Schweiz mit sechs Medaillen ab.

Frühwirth glänzt erneut mit Silber. © Alex Whitehead/SWPix/Cycling Austria

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