Menschen mit Behinderung zu ihrem Recht verhelfen

Philipp Hochenburger ist einer der besten Rollstuhl-Basketballer unseres Landes. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin, der Rechtsnwältin Dr. Yara Hofbauer hat er den Verein „Responsibilitas“ gegründet, der sich für die Rechte von Menschen mit Behinderung einsetzt.

Kampf um Lebensqualität

Philipp Hochenburger ist seit vielen Jahren Teil der heimischen Para-Sportszene. Mit den Sitting Bulls holte er zahlreiche Meistertitel und ist auch im Nationalteam eine fixe Stütze. 2003 hatte Hochenburger einen schweren Autounfall. Was folgte waren Reha, Therapien, Adaptierungen der Wohnsituation und ein passender Rolli. Für all diese Dinge musste Hochenburger kämpfen: „Ich habe mehrere Male um einen neuen Rollstuhl angesucht, dieser wurde jedoch immer abgelehnt, obwohl der alte Rollstuhl schon irreparabel war und drohte auseinander zu brechen. Erst mit einem Anwaltsschreiben bekam ich die benötigte Unterstützung. Der Sozialstaat kümmert sich oft nicht darum, was man tatsächlich braucht. Dabei kommt es dem Saat bzw. den Krankenkassen auf lange Sicht deutlich günstiger, wenn sofort die richtigen Maßnahmen ergriffen werden.“ Davon abgesehen ist die Lebensqualität der betroffenen Personen sowie die körperlichen Langzeitfolgen direkt abhängig von der Qualität der Heilbehelfversorgungen.

Mit den Sitting Bulls eilt Hochenburger von Erfolg zu Erfolg. © ÖBSV Baubinder
Rechtsanwältin Dr. Yara Hofbauer setzt sich für Opfer von Diskriminierung ein. © Privat

Rechte durchsetzen

Als Rolli-Fahrer kennt er die Hürden, vor die Menschen mit Behinderung in ihrem Leben gestellt werden. All seine Erfahrungen und das Know-How will der 37-Jährige nutzen, Betroffenen zu ihrem Recht zu verhelfen und die allgemeine rechtliche Situation für Menschen mit Behinderungen in Österreich zu verbessern. Aus diesem Grund hat er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin, Yara Hofbauer, den Verein „Responsibilitas“ gegründet. 

Hofbauer ist als Rechtsanwältin tätig und setzt sich besonders für Opfer von Diskriminierung ein. „In Österreich haben wir keine Rechtsgrundlage, auf die wir uns stützen können. In anderen Ländern gibt es z.B. das Recht auf Versorgung. Unser Antidiskriminierungsgesetz ist relativ zahnlos und wischiwaschi, so dass es kaum Konsequenzen für Diskriminierungen gibt. Ich kann privat zivilrechtlich klagen, aber das ist risikoreich und aufwendig. Es gibt in Puncto Barrierefreiheit keine Kontrollbehörde. Du hast kein Rechte, du bist immer Bittsteller“, erklärt Hochenburger.

“Responsibilitas” soll Menschen mit Behinderung niederschwellige Hilfeleistung bieten. Ohne Fördergelder, rein aus Spenden finanziert, „um die Unabhängigkeit zu wahren“, wie Hochenburger bestätigt.

Die Homepage von Responsibilitas