Buchtipps (Schwerpunkt deutschsprachige Literatur)

Ruin, Sebastian; Meier, Stefan; Leineweber, Helga; Klein, Daniel (2016). Inklusion im Schulsport: Anregungen und Reflexionen. Weinheim und Basel: Beltz Verlag, 197 S. (Volltext, siehe LINK)

Spätestens seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention wird eine gemeinsame Beschulung von Kindern mit und ohne Förderbedarf in Deutschland zum Regelfall. Auch Sportlehrer/innen werden sich in den kommenden Jahren verstärkt mit der Frage befassen, welche Veränderungen der inklusive Sportunterricht und die außerunterrichtlichen Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote im Ganztag nach sich ziehen werden. In der bisherigen Ausbildung der Lehrkräfte ist diese Thematik kaum verankert. Das Buch versammelt Beiträge aus Theorie und Praxis, die erstmals auf der Fachtagung 'Alle in Bewegung? Anregungen und Reflexionen zu inklusivem Schulsport' im März 2015 an der Deutschen Sporthochschule Köln präsentiert wurden.

Meier, Heiko; Riedl, Lars; Kukuk, Marc (2016). Migration, Inklusion und Integration: Soziologische Beobachtungen des Sports. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren GmbH, 213 S.

Der Sport ist in dreifacher Weise in die durch Migration, Inklusion und Integration ausgelösten gesellschaftlichen Veränderungen involviert: Er ist nicht nur Betroffener und Verursacher, sondern gilt zugleich auch als Problemlöser. Die hieraus resultierende Komplexität wird zusätzlich dadurch gesteigert, dass der Sport als eigensinniges gesellschaftliches Teilsystem entsprechende Strukturbesonderheiten aufweist. Diese sind in wissenschaftliche Analysen wie auch gesellschaftliche Debatten sorgfältig einzubeziehen, will man nicht Gefahr laufen, vorschnelle und simplifizierende Aussagen zu treffen. Der vorliegende Sammelband stellt sich dieser Herausforderung, indem er unterschiedliche Beobachtungen zur Migration, Inklusion und Integration im Sport in einem soziologischen Überblick vereint und differenzierte Einsichten in diese Themenfelder ermöglicht.

Schlund, Sebastian (Verfasser). "Behinderung" überwinden? : Organisierter Behindertensport in der Bundesrepublik Deutschland (1950-1990). Frankfurt: Campus, 400 S. (erscheint Mai 2017)

Der Sport behinderter Menschen gerät meist nur während der Paralympics in den Fokus der Öffentlichkeit. Sebastian Schlunds Buch eröffnet - auch abseits dieses Großereignisses - Einblicke in die Geschichte des Behindertensports in Deutschland zwischen der Zeit der Weltkriege und der "Wiedervereinigung". Die Studie zeigt die Entwicklung des Phänomens von einer Therapiemaßnahme für Kriegsversehrte zu einer selbstbestimmten Freizeitaktivität. Dieser Prozess war von Debatten um die Integration behinderter Menschen sowie von Konflikten um die Gleichbehandlung aller Menschen mit Behinderung geprägt.

Pack, Rolf-Peter; Aschebrock, Heinz (beide Hrsg.). Inklusiver Sport- und Bewegungsunterricht : Theorie und Praxis aus Sicht der Förderschwerpunkte (Verfasser: Giese, Martin; Weigelt, Linda). Aachen: Meyer & Meyer, 350 Seiten (erscheint März 2017)

Das Buch gibt systematisch und vor allem interdisziplinär Erkenntnisse der Behindertenpädagogik wieder und zeigt, was das für den inklusiven Sport- und Bewegungsunterricht mit Menschen mit einer Behinderung bedeutet. Die Autoren greifen die realen Bedürfnisse der Lehrkräfte vor Ort auf, weil diese oft mit dem Thema Inklusion konfrontiert sind - in der Regel ohne dafür ausgebildet zu sein.

Kühne-Hellmessen, Ulrich (2016). Paralympics 2016 - Bewegende Momente. Göttingen: Die Werkstatt, 155 S.

Die Paralympics 2016 waren die ersten Spiele in Südamerika. Und sie haben alle Erwartungen übertroffen: Über 2,1 Millionen Brasilianer besuchten die Spiele, über 20 Millionen TV-Zuschauer verfolgten in Deutschland die Berichterstattung.

Die Paralympics 2016 haben neue Bestmarken aufgestellt: Vom 7. bis 18. September gingen 4298 Athleten aus 159 Mannschaften an den Start, so viele wie nie zuvor. In den 23 Sportarten fielen 528 Entscheidungen. Die deutschen Athleten holten insgesamt 57 Medaillen, davon 18 goldene. Dieses Buch zeigt die emotionalen Seiten der Spiele. Bewegende Momente Tag für Tag, aufbereitet mit über 200 Fotos, mit ausführlichen Texten und einem umfangreichen Statistikteil. Es ist ein Nachschlagewerk, das alle 155 deutschen Teilnehmer nebst ihren Platzierungen zeigt. Ein nachhaltiges Buch für alle, die Rio erlebt oder mitgefiebert haben.

Geierspichler, Thomas (2016). Mit Rückgrat zurück ins Leben. Wien: Ueberreuter, 191 S.

Am 4. April 1994 nimmt das Leben des damals 18-jährigen Thomas Geierspichler eine radikale Wende. Ein Autounfall endet für ihn mit einer Querschnittslähmung. Es folgen verzweifelte Jahre, in denen er in Depression, Drogen und Alkohol zu versinken droht. Dann jedoch findet er Kraft durch den Glauben und stellt sich seiner Situation.

Durch hartes Training und einen starken Willen wird er2004, zehn Jahre nach seinem Unfall, Paralympics-Sieger. Und dann noch einmal 2008, dazu gewinnt er 3x Silber und 4x Bronze. Wie hat er das geschafft? Wer Visionen hat, kann Grenzen überwinden, davon ist Thomas Geierspichler überzeugt. Jeder von uns trägt dieses Potenzial in sich. Thomas Geierspichler zeigt in diesem Buch Wege, wie man über sich hinauswachsen und mit mentaler Kraft außerordentliche Ziele erreichen kann. Ein fesselndes, sehr berührendes Buch mit einer Prise Ironie und persönlichen Fotos.

Hunger, Ina; Radtke, Sabine; Tiemann, Heike (2016). Dabei sein ist (nicht) alles. Inklusion im Fokus der Sportwissenschaft. Hamburg: Feldhaus, Edition Czwalina, 117 S.

Spätestens seit der Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderung im Jahr 2009 ist das Thema Inklusion zu einer zentralen bildungs- und gesellschaftspolitischen Aufgabe geworden. Auch die Sportwissenschaft stellt sich der Thematik und muss Konsequenzen für Forschung, Lehre und Beratung von sport- und bewegungsbezogenen Handlungsfeldern ziehen. Der vorliegende Band bildet – vor dem Hintergrund des dvs-Expert/innen-Workshops 2015 - Ausschnitte der teildisziplinären und zum Teil widersprüchlichen Diskurse ab.

Kinle, Anita; Kinle, Thomas (2016). In Bewegung bringen. Ausdauersport für Menschen mit Down-Syndrom. (Zirndorf). G & S Verlag, 86 S.

Die Autoren Thomas und Anita Kinle möchten mit diesem Buch auf die sportlichen Möglichkeiten der Menschen mit Down-Syndrom, im Ausdauersport, aufmerksam machen. Sie möchten das Leben und die Gefühle der Menschen mit Down-Syndrom, wie sie diese im Training und Wettkampf seit rund 10 Jahren erleben, vorstellen.

Sie wollen die Chancen und das Plus für die Gesellschaft, welche für alle aus dem gemeinsamen Sport entstehen, ins Blickfeld rücken. Menschen mit Down Syndrom sind in der Lage einen Marathon zu laufen, einen Triathlon zu finnischen, die Zugspitze zu erklimmen, über einen offenen See schwimmen oder einen Nachtlauf durchzuhalten. Dies konnte sich vor Jahren kein Mensch vorstellen, mehr noch keiner versuchte es überhaupt. Durch die Arbeit von Anita und Thomas Kinle und den von ihnen gegründeten Laufclub 21 konnten Menschen in Bewegung gebracht werden, die vom Sport zuvor fast ausgeschlossen waren. In Ihrem Buch „In Bewegung bringen“, geben Anita und Thomas Kinle die gruppendynamischen, psychologischen, sportlichen und medizinischen Erfahrungen strukturiert weiter.