Abenteuersportwoche: "So gut kann Inklusion funktionieren!"

Abenteuerlustige Kinder, Jugendliche und Erwachsene erlebten eine Natur- und Abenteuersportwoche der Extraklasse. Was sie zum Angebot sagen und warum es jeder probieren sollte.

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Sonnenschein, Natur, Abenteuer - und noch viel mehr! Die Sportwoche für Fußgänger und Rollifahrer mit Cerebralparese des Österreichischen Behindertensportverbands ist eines der Breitensport-Highlights 2019 im österreichischen Behindertensport. Das umfangreiche Programm im BSFZ Obertraun umfasste Klettern, Wandern, Race Running, Wassersport, Bogenschießen, Geländespiele und vieles mehr.

Die SportlerInnen waren von dieser Vielfalt begeistert. Eine Mutter schildert die gemeinsamen Erlebnisse mit ihrem Sohn so: "Uns hat es sehr gut gefallen. Es war super, dass wir so viele verschiedenen Aktivitäten ausprobieren konnten. Weiters haben wir uns mit den anderen TeilnehmerInnen bestens unterhalten! Obwohl wir das erste Mal dabei waren, wurden wir so nett in die Gruppen aufgenommen."

Race Running kam in Obertraun besonders gut an. Foto (c) privat

Mag. Bettina Mössenböck vom Österreichischen Behindertensportverband: "Ziel der Sportwochen ist es, den TeilnehmerInnen die Möglichkeit zu bieten, mit Hilfe von Natur- und Abenteuersportarten einerseits ihre körperliche Leistungsfähigkeit zu verbessern. Andererseits wollen wir ihnen vielfältige Bewegungserfahrungen in der Natur ermöglichen. Weiters können sie ihre Grenzen überwinden und dadurch ein stärkeres Selbstwertgefühl entwickeln.

In Obertraun sorgte eine junge Sportart für besondere Begeisterung bei den TeilnehmerInnen. "Es war ein absolutes Highlight, Race Running auszuprobieren", beschreibt eine Teilnehmerin. Race Running ist eine Fortbewegungsmöglichkeit mit einem Laufhilfsgerät. Es kann zum Ausdauertraining, als Fortbewegungsmittel oder Sportgerät in der Leichtathletik eingesetzt werden.

Der Ausblick vom Krippenstein war atemberaubend, die TeilnehmerInnen von den Eindrücken begeistert. Foto (c) privat

Ein weiterer Höhepunkt war die Möglichkeit, den Krippenstein zu erklimmen. "Das war etwas Besonderes, weil wir es alleine niemals machen hätten können", schildert die Mutter eines Teilnehmers. Jeder im Team half mit, um die Aussichtsplattform zu erreichen.

"Die Wanderung zu den Five Fingers ist deshalb so besonders, da es den meisten TeilnehmerInnen oft nicht möglich ist, allein auf Berge zu kommen und den Blick von oben zu genießen. Viele erleben zum 1. Mal ein derartiges Gipfelerlebnis mit diesem überwältigenden Panorama. Großer Wert wird darauf gelegt, dass jeder entsprechend seiner Behinderung und Möglichkeiten zwar gefordert, aber nicht überfordert wird", so Mössenböck.

Beim Klettern konnte jeder das Höhengefühl genießen. Foto (c) privat

Insgesamt nehmen rund 45 Personen an der Sportwoche teil: 25 SportlerInnen, 10-15 Betreuungspersonen sowie 5-6 Übungsleiterinnen. Während der Woche entstehen unglaublicher Zusammenhalt sowie Freundschaften.

Die örtliche Pfadfindergruppe unterstützte die TeilnehmerInnen bei diesem Bergerlebnis, da vor allem die TeilnehmerInnen im Rollstuhl jeweils 2-3 Personen benötigten, die ihnen über die schwierigen Passagen hinweghalfen.

Ein weiterer Schwerpunkt war das Klettern in der neuen Kletterhalle des BSFZ. Aufgrund der unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade konnte jede/r das klettern, was möglich war!

Beim Bogenschießen war eine ruhige Hand sowie Präzision gefragt. Foto (c) privat

Motorisch konnten sich viele SportlerInnen während der Woche weiterentwickeln. Gerade beim Bogenschießen konnten Fähigkeiten erlernt werden, die auch im Alltag helfen.

In der Gruppe geht vieles leichter als alleine. Foto (c) privat

Das Fazit nach der Woche ist klar: "Die Natur- und Abenteuersportwoche zeigt, wie gut Inklusion funktionieren kann! Unabhängig vom Alter, der Art der Behinderung sowie des Behinderungsgrades kann man als Team unglaublich viel erreichen", bestätigt eine Teilnehmerin. Die Vorfreude auf die Natur- und Abenteuersportwoche 2020 ist jetzt schon riesengroß!

ÖBSV-Sportwochen