FECHTEN

KONTAKT

Fechtsport-Referent Peter BRIGOLA
brigola.rfo(at)gmail.com

Das Wichtigste über Rollstuhlfechten
Ein besonderes Merkmal dieser Sportart ist, dass der Rollstuhl der Fechterin oder des Fechters am Boden fest verankert wird. Wendigkeit im Oberkörper und schnelle Reaktionsfähigkeit sind also gefragt. Dieser Sport ist geeignet für alle, deren Bewegungseinschränkungen in den Beinen liegen. Außerdem ist Fechten, dank umfassender Sicherheitsvorschriften längst nicht so gefährlich, wie es aussieht.

Regeln des Rollstuhlfechtens
Beim Fechten gibt es insgesamt drei Disziplinen: Florett, Degen und Säbel. Beim Florett zählt nur der Rumpf als Trefferfläche, beim Säbel und Degen zusätzlich Arme und Maske. Jeder Kampf dauert maximal drei Minuten.

Frauen und Männer fechten in drei Behinderungsklassen. In der Disziplin Säbel sind derzeit nur Männer startberechtigt.


„Am Fechten mag ich, dass es ein sehr schneller Sport ist. Es macht mich geschickter und wendiger - auch im richtigen Leben."

Die Klassifizierung (Fechten)

Fechten (Wheelchair Fencing / IWAS)

Startberechtigt für das paralympischen Fechten sind Athletinnen/Athleten wenn sie eine ständige Beeinträchtigung aufweisen, die es ihnen unmöglich macht stehend zu fechten. Paralympische Fechterinnen und Fechter starten ausschließlich in einem Rollstuhl.

Es existieren folgende Startklassen:

Klasse 1A - Die Athletinnen und Athleten verfügen über keine Sitzbalance und haben einen beeinträchtigten Fechtarm. Die Fähigkeiten zur Streckung des Ellenbogens und die Funktionsfähigkeit der Hand sind eingeschränkt, sodass es erforderlich ist, die Waffe mit einer Bandage an der Hand zu fixieren (vergleichbar Tetraplegie C5/C6).

Klasse 1B - Die Athletinnen und Athleten verfügen über keine Sitzbalance und haben einen beeinträchtigten Fechtarm. Die Fähigkeit zur Streckung des Ellenbogens ist vorhanden aber die Funktionsfähigkeit der Finger ist eingeschränkt, sodass es erforderlich ist, die Waffe mit einer Bandage an der Hand zu fixieren (vergleichbar Tetraplegie C7/C8.

Zur Zeit sind die Klassen 1A und 1B, wegen geringer Beteiligung, nicht bei Paralympics vertreten.

Klasse 2 - Die Athleten/Athletinnen verfügen über schlechte oder mäßige Sitzbalance und über keine vollständige Kontrolle der Rücken- und Bauchmuskulatur. Die Athletinnen und Athleten ohne Sitzbalance haben keine Einschränkungen am Fechtarm. Die Athletinnen und Athleten mit guter Sitzbalance haben eine geringfügige Beeinträchtigung des Fechtarms.

Klasse 3 - Die Athleten/Athletinnen verfügen über eine gute Kontrolle der Rücken- und Bauchmuskulatur und eine gute Sitzbalance ohne Unterstützung der Beine (z. B. Doppel-Oberschenkel-Amputation). Der Fechtarm ist funktionell.

Klasse 4 - Die Athleten/Athletinnen verfügen über eine gute Kontrolle der Rücken- und Bauchmuskulatur und eine gute Sitzbalance mit Unterstützung der Beine. Der Fechtarm ist funktionell.

Quelle: BISP (2014). Das Klassifizierungssystem der paralympischen Sportarten. Mit Unterstützung des DBS, Bonn, Dezember 2014, S. 15