Burgenland: Frischer Wind und ein Fels in der Brandung

Im vergangenen Jahr hat sich beim Burgenländischen Behindertensportverband einiges getan. Neue Gesichter, denen eine echte Institution zur Seite steht.

Pepi Frank, Andrea Gottweis, Matias Costa und Christian Petz. Alle Fotos (c) ÖBSV

Ein Wechsel an der Spitze 

Dezember 2021: Nach über 20 Jahren in Amt und Würden übergab Christa Prets das Zepter als Präsidentin des Burgenländischen Behindertensportverbandes (kurz BBSV) an Andrea Gottweis. Österreichs östlichstes Bundesland bleibt – zumindest was den Behindertensport angeht - weiterhin in weiblicher Hand. Als Vorstandsmitglied des Vereins pro mente Bgld aktiv, Mitgliedsverein des Landesverbandes, setzt sich Gottweis schon lange für den Behindertensport ein. Der Verein richtet sich an Menschen mit psychischen Erkrankungen und/oder Behinderungen, die bei sportlichen Aktivitäten einen erhöhten Unterstützungs- und Betreuungsbedarf vorweisen. 

Mit ihrer reichhaltigen Erfahrung ist sie für die Aufgaben als BBSV-Präsidentin gewappnet: „Ich bin froh, in die Fußstapfen Christa Prets treten zu dürfen und dass ich mich aktiv beim BBSV einbringen kann. Sport und Bewegung haben einen wesentlichen Einfluss auf das Wohlbefinden von Menschen mit Behinderung.“

In ihrem ersten Jahr hat sich im Burgenland gleich einiges getan: „Unsere Veranstaltungen wie z.B. die Sportwoche oder der Tag des Sports waren sehr gut besucht. Die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen haben richtig viel Freude an der Bewegung gehabt“, freut sich Gottweis und nennt dabei ihr Highlight 2022: „dass wir die Staatsmeisterschaften im Schwimmen veranstaltet und gut abgewickelt haben.“

Für die Zukunft verfolgt die Präsidentin ambitionierte Ziele: „Wir wollen das Bewusstsein für den Behindertensport weiter schärfen, möglichst viele Veranstaltungen organisieren, viele Menschen zum Sport animieren und in den Vereinen unterbringen.“

BBSV-Präsidentin Andrea Gottweis Andrea vergibt Medaillen an die Absolvent:innen des großen Sportfestes in Steinbrunn.

Ehrliche Emotionen

Anfang des Jahres ließ Christian Petz eine Anzeige auf Facebook neugierig werden: „Auf Social Media war zu lesen, dass der ÖBSV Bewegungs- und Informationscoaches sucht. Ich hab daraufhin Kontakt mit dem Matias Costa vom ÖBSV aufgenommen. Wir haben uns lange über das Projekt ausgetauscht und was dafür alles benötigt wird. Das hat alles gepasst und seit 1. April bin ich als BIC im Burgenland tätig.“

Christian verfügt über einen enormen Erfahrungsschatz im Behindertensport: „Ich war 13 Jahre lang bei der Lebenshilfe Hartberg tätig und engagiere mich seit über 10 Jahren bei den Special Olympics.“ Petz trainiert gleichermaßen Stocksportler:nnen sowie Fußballteams und weiß genau, was seine Tätigkeit ausmacht: „Man bekommt bei der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen so viel Dankbarkeit zurück. Die Emotionen der Menschen sind ehrlich, der Sport ist ehrlich.“

Für die Zukunft hat sich Christian viel vorgenommen: „Menschen mit Behinderungen sollen alle Möglichkeiten bekommen, Sport zu machen.“

Alles im Blick - BIC Christian Petz

Eine Legende, eine Institution - und noch lange nicht müde

Pepi Frank kennt am Sportplatz jede/r und er kennt jede/n. Punkt. Der Grund ist einfach: kaum jemand ist solange dabei wie er: „Ich bin jetzt seit den 70er-Jahren im Behindertensport tätig. Ich bin damals in Tirol mit den Sehbehinderten Ski gefahren, hab mit den Gehörlosen Tischtennis gespielt und mit den Mentalbehinderten Sportfeste veranstaltet.“ Seinem Credo ist er über die Jahre hinweg stets treu geblieben: "Es muss immer der Mensch an erster Stelle stehen." 

In den 80ern arbeitet Pepi für die DSG mit dem Schwerpunkt Mentalbehindertensport. Seit 2000 ist er beim BBSV, heute bekleidet er den Posten des geschäftsführenden Vizepräsidenten. Als Trainer nimmt er unter anderem die Radfahrer:innen oder Tischtennisspieler:innen unter seine Fittiche: „Bei uns tut sich immer viel. Neben dem Tagesgeschäft veranstalten wir demnächst die Schoool Games, wir haben wieder eine Sportwoche geplant und der Tag des Sports darf natürlich nicht fehlen."

Die Zukunft birgt ihre Herausforderungen: „Die Vereine sind weit übers ganze Burgenland verstreut, hier wollen wir weiter an einer Verbesserung des Netzwerks und der Zusammenarbeit mit den Dachverbänden, den Special Olympics und dem BBSV arbeiten. Mein großer Wunsch ist, dass wir unser Angebot weiter ausbauen und alle Sportbegeisterten betreuen können", so Pepi zum Abschluss. 

Seit über 50 Jahren dabei - Pepi Frank