Jahresrückblick 2019 Teil 3

Im dritten Teil widmen wir uns den Sportarten Schwimmen, Rollstuhl-Rugby und Tennis.

(c) Wolfgang Efferl

Tennis

Österreichs Rollstuhl-Tennis-Nationalteam mit Nico Langmann, Thomas Flax, Josef Riegler und Martin Legner steigt in Portugal in die Weltgruppe auf, fliegt aber in Israel beim Turnier der 16 besten Nationen als Elfter wieder raus. Das Austrian Open in Groß-Sieghart ist für die Rollis das international stark besetzte nationale Highlight. Aber nicht nur in Groß-Sieghart wird Tennis auf höchstem Niveau gespielt. Bei den österreichischen Staatsmeisterschaften für mental beeinträchtigte Spielerinnen und Spieler wird der gelbe Filz genauso wie beim Mannschaftswettbewerb der Amputierten in Klagenfurt präzise und mit voller Wucht geschlagen. Margrit Fink und Nico Langmann werden erneut Staatsmeister im Rollstuhltennis. Fink sammelt Titel wie andere Strafzettel, zu viele werden es ihr aber nicht. Fink: „Ich wollte nach dem zwölften Einzel- Staatsmeistertitel aufhören, weil ich mit 13 Jahren meinen Unfall hatte und ich daher die 13 nicht als Glückszahl ansehe. Nach zwei Jahren habe ich diese psychologische Hürde aber überwunden und weitergemacht. Nun bin ich beim 19. Einzel-Titel und würde mich über weitere Erfolge freuen. Mit den Doppel- und Mannschaftstiteln sollten es um die 25 sein.“

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(c) Lauri Jaakkola

Rollstuhl-Rugby

Den Aufstieg in die Gruppe A der Europameisterschaft verpasst das Nationalteam Ende 2018 haarscharf. Der Halbfinaleinzug bei der B-EM in Finnland zeigt aber, dass Spielerinnen, Spieler und Liga auf dem richtigen Weg sind. 2019 ist die Liga übrigens so spannend wie nie zuvor. Beim Herbstdurchgang in Graz feiern die Steirischen Eichen vor heimischem Publikum einen historischen Sieg und holen sich erstmals den Titel. Peter Schloffer, Spielertrainer der Steirischen Eichen: „Die letzten Jahre wurden wir immer knapp von den Four Aces aus Niederösterreich geschlagen. Wir sind überglücklich, dass diesmal wir den Titel holen konnten!“ Herauszuheben sind auch die Turniere in Luxemburg und St. Petersburg. Bei den stark besetzten Events holt das Nationalteam einmal den Sieg, einmal wird es zweiter.

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(c) Gottfried Müllner

Schwimmen

Para-Schwimm-WM in London

Österreich fährt mit dem Erfolgsteam der EM 2018 nach London – mit dabei sind also Janina Falk, Sabine Weber-Treiber, Andreas Ernhofer und Andreas Onea. Eine Medaille bleibt dem Team – im Gegensatz zur EM – diesmal verwehrt. Was sich durchaus sehen lassen kann, sind die Leistungen. WM-Debütant Ernhofer erreicht in zwei Disziplinen das Finale und zerbröselt dabei den österreichischen Rekord über 150 Meter Lagen. Ernhofer: „Mein großes Ziel war ein Finale, dass es zwei werden, ist ein Wahnsinn. Die Stimmung in der Schwimmhalle war toll!“
Für die 16-jährige Janina Falk ist es der erste WM-Start. Der Abstand zu den „Großen“ erweist sich noch als unüberwindbar. Die mehrfache Medaillen-Gewinnerin Sabine Weber- Treiber ist bei 100 und 50 Meter Freistil im Becken. Die Mödlingerin verpasst in beiden Disziplinen das Finale und bleibt damit hinter den gesteckten Zielen zurück. Aber: Nur eine Sekunde fehlen Weber-Treiber zum Final-Einzug in ihrer Lieblings- Disziplin, den 50 Metern. Andreas Onea wird über 100 Meter Butterfly disqualifiziert, über die 200 Meter Lagen und die 100 Meter Brust ist er dadurch top motiviert. Und das schlägt sich in zwei Final-Teilnahmen nieder. Mit dem sechsten Platz über die 200 Meter Lagen verpasst Andreas Onea zwar die angestrebte Medaille, zeigt sich aber doch zufrieden. „Ich habe alles riskieren müssen, um meine Chance zu nutzen, voll angegriffen, und das hat mich hinten raus leider gefressen“, so Andreas zum ÖBSV. Die Analyse von Gerhard Pukl, dem Trainer von Andreas Onea, der das ganze Schwimm-Team vor Ort betreut, fällt so aus: „Das Zusammenwachsen und die positive Stimmung im Team haben zu 100% gepasst. Was unsere Athletinnen und Athleten betrifft: Alle sind an ihr Limit gegangen.“

(c) Andreas Cochic

ÖBSV-Schwimm-Cup

Die aus sechs Runden bestehende Serie ist das nationale Highlight. Start ist im März in Rif, das Ende sind die Wiener Landesmeisterschaften im November. 192 Sportlerinnen und Sportler aus 22 Vereinen treten dabei an und sorgen bei den Stationen für volle Becken und spannende Wettkämpfe.

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