RSBB-Halbfinale 1: Kantersieg & knapper Krimi

In den ersten Halbfinalspielen der Österreichsichen Rollstuhlbasketball-Liga holten sich die Sitting Bulls den erwarteten Kantersieg, die Flinkstones zwangen die Broncos knapp in die Knie.

Alle Fotos (c) Katja Jauk

Die Fans, die die beiden Halbfinalspiele der Österreichischen Rollstuhlbasketball-Liga in der Mehrzweckhalle des ASVÖ Steiermark besucht haben, wurden in vieler Hinsicht belohnt. Spekakuläre Körbe, ein klarer Favoritensieg und ein Thriller um das zweite Finalticket bedeuten großartige Werbung für die Sportart.

1. Halbfinale: RBB FlinkStones Graz 2 - Interwetten/Coloplast Sitting Bulls 34:87

Die RBB FlinkStones Graz 2 begannen äußerst nervös und das wurde von den Interwetten/Coloplast Sitting Bulls beinhart ausgenutzt. Der Serienmeister übte von Beginn an unfassbaren Druck aus, die jungen Steirer wirkten damit überfordert. Die Bulls pressten derart erfolgreich, dass das erste Viertel schon mit einer 20:2-Führung für die Niederösterreicher zu Ende ging. Diese Dominanz führte auch im zweiten Viertel zu einigen Steals, zur Halbzeit sorgten die Sitting Bulls zahlreichen Körben von Yakut Dogan, Matthias Wastian und Ondra Pliska mit 44:10 für klare Verhältnisse.

Die Pause tat den RBB Flinkstones 2 dann jedoch sichtlich gut. Offensiv trauten sie sich zunehmend mehr zu und steigerten die Trefferquote. Gelangen in der ersten Hälfte nur zehn Punkte, waren es in der zweiten starke 24. Die Bills hingegen hielten ihr hohes Niveau und nutzen die Möglichkeit, taktische Kniffe wie extremes Offensivpressing im Hinblick auf die Euro League zu erproben. Für die Flinkstones war diese Situation gleichwegs schwierig wie lehrreich, da sie in der bisherigen Saison selbst meistens in der Favoritenrolle waren und von keinem der Gegner so unter Druck gesetzt werden konnten. In der nächsten Runde könnte mit dieser Erfahrung das Ergebnis etwas knapper gestaltet werden. Für die Sitting Bulls stellt der Kantersieg eine erfolgreiche Generalprobe für die Euro League dar, der Finaleinzug steht quasi fest und die Mission Titelverteidigung ist damit voll auf Kurs.

2. Halbfinale: RBB Flinkstones - Carinthian Broncos 74:68

Den erwarteten harten Fight, bei dem jeder Punkt am Ende über Sieg und Niederlage entscheiden kann, lieferten sich die RBB Flinkstones gegen die Carinthian Broncos. Das teilweise zu Hart gekämpft wurde, beweist die Foul-Statistik von Christoph Schaschl: Alleine im ersten Viertel produzierte er vier Fouls und hat sich dadurch eine unfreiwillige Pause erarbeitet. Keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen, das erste Viertel ging mit einer knappen 19:17-Führung für das Heimteam zu Ende. Obwohl die Broncos mit einer vermeintlich schwächeren Aufstellung ins zweite Viertel starteten, konnte Spielertrainer Mersad Mehmedovic mit einer außergewöhnlich hohen Trefferquote und einer überragenden Leistung dafür sorgen, dass die Kärntner auf Augenhöhe mitspielen konnten. Mit 34:30 und damit einem Mini-Vorsprung für die Flinkstones ging es in die Halbzeitpause.

Obwohl die Flinkstones das Halbfinale mit einem kleinen Line-Up von nur sechs Spielern bestreiten konnten, hatten sie im dritten Viertel zunächst den längeren Atem. Sie konnten sich einen zweistelligen Vorsprung herauswerfen. Vor dem Schlussviertel lautete der Score 57:48. Doch statt des dicken Punktepolsters für das Rückspiel in Wolfsberg gab es das Comeback der Broncos. Mit grandiosem Umschaltspiel und hohem Tempo bis in die Schlussphase kämpften sich die Kärntner wieder heran. Robert Holdernig und Alois Gruber erwischten einen Traumtag, verwerteten viele Rebounds und brachten ihr Team letztentlich bis auf 6 Punkte zum Endstand von 74:68 heran. Spannung im Rückspiel am 21. März in Wolfsberg ist also garantiert.

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