ÖBSV: Ein Coach fürs Eis

Libor Fischer kann auf viele Jahre Coaching-Erfahrung zurückgreifen. Foto (c) ÖBSV & Privat

Libor Fischer ist einer der Bewegungs- und Informations-Coaches des ÖBSV, die in ganz Österreich Menschen mit Behinderung für Sport und Bewegung gewinnen. Seine Heimat ist das Eis, seine Ziele ambitioniert.

Temperaturschock

Was haben Eishockey und Thailand gemeinsam? Anfangs nicht viel sollte man denken. Doch im Dezember 2022 bestritt Österreichs Para-Eishockey-Nationalteam in Bangkok die Weltmeisterschaft der Gruppe C. Mittendrin statt nur dabei ÖBSV Bewegungs- und Informationscoach Libor Fischer: „Im Hotel hatte es dank Klimaanlage 15 Grad, im Freien dann wiederum +36 Grad mehr und in der Eis-Halle dann 10 Grad. Das war schon ein abnormer Temperaturwechsel, dem wir uns täglich stellen mussten. Am Ende waren die meisten verkühlt“, erinnert sich Fischer an die WM. 

Seit August 2022 ist Libor Fischer einer der Coaches des Ice Sledge Hockey-Nationalteams. Wie kam es dazu? „2010 fing ich als Trainer des Damen-Eishockey-Nationalteams an. Das habe ich 6 Jahre lang gemacht. 2016 bin ich dann für ein paar Jahre nach Deutschland gegangen. Vor meinem Aufbruch hatte ich mit dem General Manager des Damen- und Para-Teams, Martin Kogler, eine Abmachung, dass ich mich melde, wenn ich wieder zurück bin.“

Seit 2022 ist Libor Fischer, im Bild links hinten, im Trainer-Team der Sledge Hockey-Nationalmannschaft. Foto (c) Wolfgang Handler

Ein Mann ein Wort

Gesagt, getan: „Als ich 2022 wieder zurückgekommen bin, hat mir Martin Kogler mitgeteilt, dass er ein spannendes Projekt für mich hat. Und ob ich nicht gleich ins Trainingslager der Para-Eishockey-Mannschaft mitkommen will. Das hab ich auch getan. Die Burschen haben mich super aufgenommen. Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist einmalig.“

Im Dezember folgte Fischers erstes großes Highlight mit dem Nationalteam, die C-WM in Thailand. „Von der Organisation her besteht zu den stehenden Spielern kaum ein Unterschied. Was anders ist, dass alles mehr Zeit und Platz benötigt: das Ein- und Aussteigen in und aus den Schlitten und die Verwahrung der Sportgeräte.“

Österreichs National-Team trat die Heimreise von der WM mit gemischten Gefühlen an: „Wir haben uns sportlich mehr erhofft. Unsere Gegner England, Frankreich und Kasachstan haben stark gespielt, wir konnten unser volles Potenzial nicht zeigen. Gegen Gastgeber Thailand haben wir dann immerhin einen Sieg geholt“, resümiert Fischer mit dem Blick in die Zukunft: „Wir werden hart daran arbeiten, dass die Sledge Hockey-Liga in Österreich stärker wird und wir dadurch auch international stärker werden.“ 

Libor Fischer bei der Para-Eishockey WM in Thailand. Foto (c) Privat

Der Anfang als BIC

Seit Frühjahr 2023 ist Libor Fischer als Bewegungs- und Informationscoach beim ÖBSV in Oberösterreich tätig: „Ich bin wirklich ganz zufällig auf die Annonce im Internet gestoßen. Ich hab mich beworben und das hat geklappt. Vielen Dank an dieser Stelle an Matias Costa und Christoph Etzelsdorfer, ich hatte damals ein sehr nettes Gespräch mit den beiden."

Die Ziele für die kommenden Jahre hat Fischer klar vor Augen: „Ich bin sehr gut vernetzt und möchte dieses Netzwerk Stück für Stück weiter ausbauen. Meine Leidenschaft, Para-Eishockey, wird mich auch als BIC begleiten. Ich möchte gerne innerhalb der kommenden zwei Jahre ein Sledge Hockey-Team in Oberösterreich aufbauen“, erklärt Fischer. 

„Des Weiteren liegt mir die Kinder- und Jugendarbeit sehr am Herzen. Da gibt es noch zu wenige Angebote. Die Schoool Games fanden heuer erstmals in Oberösterreich statt, da durfte ich dabei sein und bin auch in die Planung fürs nächste Jahr involviert. Ich möchte Events veranstalten, begleiten und möglichst breit bewerben. Darüber hinaus will ich mich stets weiterbilden, die Ausbildung zum Instruktor machen und hoffe, dass die Zusammenarbeit mit dem ÖBSV über viele Jahre geht.“, so der BIC abschließend.

Voller Einsatz beim Landhockey bei einer ÖBSV-Sportwoche. Foto (c) Bernhard Noll

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