Ein Bursche in einem gelben Shirt sitzt im E-Rolli und hat gerade über eine Rille eine Boccia-Kugel gespielt. Er lacht dabei, während zwei Betreuerinnen erstaunt den Kugeln nachsehen.
Und ab die Post: Bei den Schoool Games kämpfen die Schülerinnen und Schüler in drei Disziplinen um Medaillen. © ÖBSV Baubinder

Im Rahmen der integra-Messe organisierte der ÖBSV eine Mitmach-Zone, in der Besucher drei Tage lang neue Sportarten ausprobieren und kennenlernen konnten. Ein besonderes Highlight waren am Donnerstag die Schoool Games, an denen 113 sportbegeisterte Kinder und Jugendliche mit Behinderung aus Oberösterreich teilnahmen.

Lebensqualität durch Inklusion

Vergangene Woche war die Messe Wels Schauplatz der integra 2024, der wichtigste Messe für Pflege, Rehabilitation und Therapie. Auf rund 16.000 Quadratmetern konnten Besucherinnen und Besucher innovative Produkte und Dienstleistungen entdecken, an Vorträgen und Workshops teilnehmen, neue Technologien ausprobieren und Kontakte zu Expertinnen und Experten knüpfen. Auch der Behindertensport fand mit der „Sportzone – powered by Ottobock“ eine großflächige Bühne.

ÖBSV-Bewegungs- und Informationscoach Libor Fischer übernahm die Organisation der Sportzone und der Schoool Games: „In der Sportzone haben sich heuer 15 Vereine präsentiert und mit Disziplinen wie Bogenschießen, Eishockey, Bowling oder Rollstuhl-Tennis einen wunderbaren Einblick in die Welt des Behindertensports gegeben. Das Interesse war groß, nicht zuletzt, weil wir die Besucherinnen und Besucher aktiv angesprochen und in unsere Zone eingeladen haben. Beim Rollstuhl-Rugby haben Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam gespielt und hatten dabei großen Spaß. So soll es sein.“

Eine junge Sportlerin probiert sich im Para-Eishockey. © ÖBSV Baubinder
Gut gelaunt: Organisator Libor Fischer und ÖBSV BIC Anna Friedl. © ÖBSV Baubinder

Großer Bedarf

Sportarten auszuprobieren ist das eine, langfristig und regelmäßig bei einem Verein aktiv zu sein, das andere. Am ÖBSV-Stand konnten sich alle Interessierten mit den wichitgsten Infos versorgen, die sie für den Einstieg in ein bewegtes Leben benötigen. „Wir haben einmal mehr gesehen, dass der Bedarf an einem breiten Sportangebot enorm ist. Bei der integra kommen Menschen aus dem ganzen Land zusammen. Da ist es wichtig, Präsenz zu zeigen und den Menschen die Bedeutung des Sports für das eigene Wohlbefinden in Erinnerung zu rufen“, erklärt Fischer.

Auch das Who's Who der österreichischen Behindertensport-Szene ließ sich dieses Event nicht entgehen. Die Handbike-Stars Svetlana Moshkovich und Alexander Gritsch beehrten ebenso die Sportzone wie Paralympics-Sieger im Tischtennis, Andreas Vevera, oder Kletter-Weltcupsieger Angelino Zeller

Einzug der Gladiatoren

Ein bewegtes Leben beginnt schon im Kindesalter. Genau hier setzen die Schoool Games an, die Wettkämpfe für Schülerinnen und Schüler mit Behinderung. Nach Stationen in Tirol, Wien, Kärnten, Burgenland und Vorarlberg war vergangenen Donnerstag Oberösterreich an der Reihe. Von 9 bis 13 Uhr zeigten 113 Kinder und Jugendliche in den Disziplinen Boccia, Tischtennis und Fußball vollen Einsatz. „Die Vorbereitungen für die Games haben natürlich viel Zeit und Kraft erfordert. Doch es hat sich mehr als gelohnt. Ich war schlicht überwältigt, von dem Moment an, als die Schülerinnen und Schüler in die Halle eingezogen sind, bis hin zur Siegerehrung auf der großen integra-Bühne“, erinnert sich Fischer begeistert.

Die Atmosphäre in der Sportzone war von Anfang an einmalig. Die Boccia-Teams lieferten sich Entscheidungen im Millimeterbereich, sodass die Schiedsrichter mehrmals das Maßband anlegen mussten. Beim Tischtennis hatte Staatsmeister Hans Ruep alle Hände voll zu tun, den Überblick über die blitzschnellen Ballwechsel zu behalten. Und beim Fußball hatte man das Gefühl, dass in den finalen Spielen das Hallendach abhebt, so lautstark und leidenschaftlich feuerten die Fans ihre Mannschaften an.

Die jungen Sportlerinnen und Sportler bewiesen beim Boccia Präzision, Geschick und Taktik. © ÖBSV Baubinder
Emotion pur: Elektrisierende Stimmung beim Fußballturnier. © ÖBSV Baubinder

Wir kommen wieder

„Die Stimmung in der Halle war einfach genial. Ich wünschte, ich hätte mich kurz hinsetzen und das Geschehen genießen können. Es gab aber immer etwas zu tun, alles hat am Ende aber wunderbar funktioniert. Das Feedback war durchwegs positiv. Die strahlenden Gesichter der Kinder zu sehen, war einfach großartig. Ich bin meinem Team und allen, die geholfen haben, unendlich dankbar. Es war auch eine Ehre, den Oberösterreichischen Behindertensportverband im großen Rampenlicht präsentieren zu dürfen. Wenn alles gutgeht, sind wir 2026 bei der nächsten integra wieder dabei“, freut sich Libor Fischer auf ein Comeback. 

© ÖBSV Baubinder
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