Gemeinsam stark: Unsere Schwimm-Asse und ihr Betreuerteam in Madeira.
Gemeinsam stark: Unsere Schwimm-Asse und ihr Betreuerteam in Madeira.

© Privat

Mit 3 Medaillen im Gepäck verabschiedet sich Team Österreich von der Para-Schwimm-Europameisterschaft in Portugal. Ein Ergebnis, das uns mit Vorfreude auf die Paralympics im September blicken lässt.

Ein Trio zeigt auf

Von 21. bis 27. April waren die Blicke aller Para-Sport-Fans auf die wunderschöne Insel Madeira gerichtet. In Funchal trafen sich die Top-Stars ihrer Zunft, um sich bei den offenen Europameisterschaften sportlich zu messen. Was heißt, dass auch Nicht-Europäer an den Bewerben teilnehmen durften. Damit waren die Wettkämpfe für die Athletinnen und Athleten aus zweierlei Gründen wichtig: Erstens ging es um die prestigeträchtigen EM-Medaillen. Zweitens als letztes Großevent um die Standortbestimmung im Hinblick auf die Paralympics in Paris im September. Für unser Paralympics-Trio Andreas Ernhofer, Janina Falk und Andreas Onea lief die Generalprobe größtenteils nach Wunsch.

She did it again

Janina Falk präsentiert sich in Funchal in hervorragender Form und zeigt, dass ihr Madeira besonders liegt. Bereits 2021 holte sie sich bei der EM am selben Austragungsort zwei Silbermedaillen und eine Bronzemedaille. Und auch heuer kürt sich Falk zur Vize-Europameisterin über die 100m Brust. Damit nicht genug, lässt es die Wienerin am Abschlusstag der EM noch einmal krachen und schwimmt über die 100m Butterfly erneut aufs Podest. Diesmal hängt sie sich die Bronzemedaille um. Ein vierter Platz über die 200m Freistil und ein fünfter Rang über die 50m Freistil komplettieren einen mehr als gelungenen Auftritt bei der EM.

Janina Falk bei der Siegerehrung.
Janina Falk bei der Siegerehrung. © World Para Swimming
Andreas Ernhofer hält sich im Becken an der Trennlinie an und spannt den Bizeps.
Andreas Ernhofer ist mit seiner EM-Leistung mehr als zufrieden. © World Para Swimming

Der Weg stimmt

Auch Andreas Ernhofer sichert sich mit Rang 3 über die 150m Lagen eine EM-Medaille. In den Bewerben über die 50m Brust und die 50m Rücken kratz der Heeresportler am Podest. Der Niederösterreicher stelle darüber hinaus zwei österreichische Rekorde auf und zeigt sich mit seiner Leistung überaus zufrieden: "Es war eine unglaubliche Woche für mich. Ich bin dankbar für die Unterstützung meines gesamten Teams und meiner Familie, sowie aller Menschen, die mich Zuhause angefeuert haben. Diese Erfolge motivieren mich, weiter hart zu arbeiten und über meine Grenzen zu gehen. Jetzt geht es mit Vollgas in Richtung Paris."

Ein echter Zwettler geht nicht unter

Routinier Andreas Onea zeigt in Madeira, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Über die 200 Meter Lagen liefert er im Vorlauf eine Top-Zeit und geht als dritter ins Finale. Dort legt er noch einmal einen Zahn zu, verpasst dennoch um wenige Zehntel das Podium. „Das tut natürlich weh“, gesteht Onea nach dem Wettkampf etwas zerknirscht, sieht aber auch die positiven Seiten: „Das war unglaublich, was ich da fabriziert habe. Das Finale war technisch extrem hochwertig und wir haben uns nach jahrelanger Grundlagenarbeit die Basis erarbeitet, um den nächsten Schritt über alle 4 Lagen zu machen. Und es hat mir gezeigt, dass ich voll da bin.“

In seiner Paradisziplin über 100m Brust schwimmt der Zwettler wieder als 3. locker ins Finale, für die heiß ersehnte Medaille geht es sich nicht aus: „Ich wünschte, ich könnte euch eine Medaille präsentieren. Leider habe ich im Finale zu früh, zu offensiv attackiert und das Tempo auf den letzten Metern nicht halten können. Das kann im Finale passieren. Es ist sehr ärgerlich, aber auch hier haben wir zahlreiche Erkenntnisse bekommen. Ich bleibe immer positiv, auch wenn es weh tut. Außerdem habe ich schon oft solche Momente erlebt, aus denen ich gestärkt herausgekommen bin. Trotzdem war das eine großartige Europameisterschaft von mir. Dreimal konnte ich das Paralympics-Limit unterbieten und oft war ich nicht nur der Älteste, sondern auch einer von wenigen Einarmigen am Start. Für mich heißt es jetzt konzentriert weiter trainieren, auf meinen Weg vertrauen und alle überraschen. Ich habe noch viel vor.“

Wir freuen uns darauf.

Andi Onea und Coach Adi Gschwandtner bei der Eröffnungsfeier.
Andi Onea und Coach Adi Gschwandtner bei der Eröffnungsfeier. © World Para Swimming

Die kompletten Ergebnisse:

Andreas Ernhofer:

Sonntag 21.4. / 50m Brust / 4. Platz
Dienstag 23.4. / 150m Lagen / 3. Platz
Mittwoch 24.4. / 50m Rücken / 4. Platz
Donnerstag 25.4. / 50m Freistil / 5. Platz

Janina Falk:

Sonntag 21.4. / 200m Freistil / 4. Platz
Dienstag 23.4. / 100m Brust / 2. Platz
Donnerstag 25.4. / 200m Lagen / 5. Platz
Samstag 27.4. / 100m Schmetterling / 3. Platz

Andreas Onea:

Dienstag 23.4. / 100m Schmetterling / 5. Platz
Freitag 26.4. / 200m Lagen / 4. Platz
Samstag 27.4. / 100m Brust / 6. Platz

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