Sportschießen: Historischer Doppelsieg in Rot-Weiß-Rot

Drei Männer, zwei davon knien einer sitzt im Rollstuhl, präsentieren ihre Medaillen und Urkunden. Hinter ihnen befindet sich eine Sponsorenwand, sie lachen an der Kamera vorbei.
Erfolgreiches Duo aus Österreich: Johann Windhofer (l.) und Josef Pacher (m.) präsentieren ihre Medaillen. © Privat

Österreichs beste Para-Sportschützen, Josef Pacher und Johann Windhofer, zeigen beim Grand Prix in Serbien sensationelle Leistungen und tragen sich in die Geschichtsbücher ein. Mit Robert Walker steigt ein vielversprechender Newcomer ins internationale Geschäft ein.

Zwei alte Hasen und ein Neuling

Von 30. Juni bis 5. Juli fand in der serbischen Stadt Novi Sad der Grand Prix im Para-Sportschießen statt. Zahlreiche Athletinnen und Athleten aus ganz Europa nahmen an den Wettkämpfen teil, darunter auch eine österreichische Delegation, die am 30. Juni die knapp elfstündige Fahrt von Salzburg nach Serbien in Angriff nahm.

Am ersten Tag stand die Ausrüstungskontrolle und die Klassifizierung des Team-Neulings, Robert Walker, am Programm. Der Tiroler startete zum ersten Mal neben den Routiniers Pacher und Windhofer bei einem internationalen Turnier.

Premiere unter neuen Bedingungen 

Robert Walker ist beim Grand Prix in 3 Bewerben im Einsatz: Zum Auftakt belegt er in der Kategorie R3 (Luftgewehr liegend) den 16. Platz. Am Folgetag erreicht er in der Kategorie R1 (Luftgewehr stehend) den 10. Platz und abschließend am letzten Bewerbstag in der Kategorie R6 (Kleinkaliber-Gewehr liegend) noch einen 14. Platz: „Roberts Ergebnisse lagen weit hinter seinen persönlichen Bestleistungen und Erwartungen zurück. Mit ein Grund war nicht nur seine Nervosität, sondern sicherlich auch, dass er etwa 6 cm höher sitzen musste, als bisher. Dies wurde bei der Klassifizierung festgelegt. Nun liegt es an ihm, dass er den Rollstuhl dementsprechend adaptiert und mit den neuen Gegebenheiten trainiert“, erklärt sein Kollege, Johann Windhofer.

Team Österreich: Wilhelm Walker, Johann Windhofer, Josef Pacher und Robert Walker; © Privat

Ein Duo zeigt auf

Josef Pacher und Johann Windhofer gehen beide in den Kategorien R5 (Luftgewehr liegend) und R9 (Kleinkaliber-Gewehr liegend) an den Start. Pacher zieht mit einem 6. Platz in der Quali ins R5-Finale ein. Windhofer verfehlt als 9. nur hauchdünn den Einzug in die letzte Runde. Im Finale schießt Pacher lange um den Sieg mit und belegt am Ende den 4. Platz. Wie eng es in diesem Finale zugeht, zeigt die Tatsache, dass er den Einzug unter die besten drei Schützen lediglich um 0,1 Ringe gegen den späteren Sieger aus der Türkei verpasst.

Am nächsten Tag soll aber der große Moment für Team Austria kommen: In der Kategorie R9 ziehen beide Athleten trotz hoher Temperaturen mit starken Leistungen ins Finale ein. Dort liefern sich die beiden Österreicher ein packendes Duell um den Sieg. Am Ende hat Josef Pacher hauchdünn die Nase vorne und gewinnt mit nur 0,2 Ringe vor Johann Windhofer. „Es war traumhaft, das kann ruhig öfter so sein, das hat richtig viel Spaß gemacht“, zeigt sich der Silbermedaillengewinner mit dem Ergebnis mehr als zufrieden und führt weiter aus: „Der Doppelsieg in R9 war für Österreich der erste in der Geschichte. Der Europameister von 2024 belegte am Ende den dritten Platz belegte, was beweist, wie stark das Teilnehmerfeld und wie gut unsere Leistungen waren. Im Bewerb R5 haben sich Josef und ich gegenseitig geladen, was sich wieder positiv bemerkbar gemacht hat. Dass ein Betreuer mit war, hat sich sicherlich positiv in den Ergebnissen widergespiegelt.“

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