Freude an der Bewegung weitergeben

Sebastian Pazmandy, 26 Jahre alt, ist Instruktor beim ÖBSV und präsentiert in der neuen „ÖBSV bewegt zuhause“-Serie Trainingseinheiten für Menschen mit Behinderung auf unserer Webseite und unserem YouTube-Kanal. Warum es eigene Clips für jede Behinderungsgruppe braucht und wie er seine Ideen dafür findet, erzählt er uns im Interview.

(c) Privat

Hallo Sebastian, wie bist du zum Behindertensport gekommen?
Ich komme vom Taekwondo. In meinem Verein, dem Wien Taekwondo Centre, bieten wir auch Para-Taekwondo an. Ich arbeite mit Menschen jeden Alters, unterschiedlichster Herkunft und verschiedensten Behinderungen. Daher mein Interesse und mein Engagement im Behindertensport.

Hast du eine spezifische Ausbildung für den Behindertensport?
Ja, ich habe die Ausbildung zum Instruktor im Behindertensport gemacht. Das hat viel gebracht. Neben meinen praktischen Erfahrungen durch meine Arbeit als Trainer habe ich jetzt auch tolles theoretisches Wissen über Sport und Training mit Menschen mit Behinderung.

Braucht es eigene Trainings-Clips für Menschen mit Behinderung?
Ja, denn jeder Mensch hat andere körperliche Voraussetzungen. Die geben vor, was möglich ist. Hat man beispielsweise, so wie ich, eine Brille muss man darauf im Training eingehen und dies berücksichtigen – um etwa Unfälle vorzubeugen. Training muss immer an die Trainierenden angepasst werden. Das mache ich, indem ich Übungen vorgebe, welche von möglichst vielen Teilnehmern umsetzbar und dennoch fordernd genug sind, um voran zu kommen.

Wie gestaltest du die Clips der Trainings-Einheiten?
Ich bin ein kreativer Mensch und versuche dies immer in meine Clips einzubauen. Ich forme bekannte Übungen zu neuen, Dinge, die ich aktuell gelernt habe, integriere ich direkt in mein Training, um den Leuten meine Freude an der Bewegung weiterzugeben. In der Entdeckung neuer Lösungswege finde ich meine Inspiration. Gerade im Behindertensport steht man oft vor scheinbaren Grenzen der Möglichkeiten. Hier muss man alternative Wege finden, um den Menschen Bewegung zu ermöglichen, indem man eine nicht ausführbare Übung zu einer machbaren umgestaltet.

(c) Privat

Kann ich mir als Mensch ohne Behinderung die Clips ansehen und die Trainings mitmachen?
Meine Trainingseinheiten sind so konzipiert, dass es für fast jeden möglich ist, daran teilzunehmen. Also auch als Mensch ohne Behinderung. 

Ich habe bis jetzt wenig Bewegung und Sport gemacht - sind die Trainingsclips für mich geeignet?
Selbstverständlich. Auch wenn du dich bis jetzt selten sportlich betätigt hast, kannst du hier mitmachen. Wenn dir etwas zu anstrengend oder schwierig ist, setz einfach kurz aus, warte bis zur nächsten Übung und versuche wieder einzusteigen. 

Wird der ÖBSV die Clips nach dem Ende der Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen weiterführen?
Ja, der Verband will diese Initiative weiterführen und ausbauen. Ziel ist es, für alle Behinderungsgruppen und Levels Trainingsclips in möglichst vielen Bereichen - also Kraft, Ausdauer und Koordination - zu haben. Bleibt also dran und abonniert den YouTube-Kanal des ÖBSV. 

Alle Trainingsclips unter ÖBSV bewegt zuhause
Alle Trainingsclips auf dem den YouTube-Kanal des ÖBSV