London 2019: Eine Bilanz

Tag vier bis sechs der Para-Schwimm-WM in London. Über tolle Trainingszeiten, verpasste Medaillen und starke Vormittage.

Das österreichische Schwimm-Team bei der WM in London: v.l.n.r.: Trainer Gerhard Pukl, Sabine Weber-Treiber, Janina Falk, Andreas Ernhofer, Anderas Onea und Physiotherapeut Stefan Ernhofer. Foto (c) Gottfried Müllner

Die zweite Hälfte der Para Schwimm WM 2019 in London lief für das ÖBSV-Team durchaus positiv. Janina Falk, Sabine Weber-Treiber, Andreas Ernhofer und Andreas Onea lieferten tolle Leistungen ab.

Andreas Onea war nach der Disqualifikation über 100 Meter Butterfly über die 200 Meter Lagen und die 100 Meter Brust top motiviert. Und das schlug sich in zwei FInal-Teilnahmen nieder. Beim sechsten Platz für Andreas Onea über die 200 Meter Lagen verpasste er zwar die angestrebte Medaille, zeigte sich aber doch zufrieden. "Ich habe alles riskieren müssen um meine Chance zu nutzen, voll angegriffen und das hat mich hinten raus leider gefressen", so Andreas zum ÖBSV. Weltmeister wurde der Amerikaner Robert Griswold.

Über die 100 Brust dann ein starker Vorlauf von Onea, im Finale dann ebenfalls Platz fünf. "Die 100m Brust haben mich ganz besonders gefreut. Ich bin diese Zeiten noch nie mit so wenig Zügen und in dieser Qualität geschwommen. Mein Trainier Mag. Gerhard Pukl sagt immer, dass wir meine Leistung wie eine Lasagne Schicht für Schicht aufbauen. Ich freue mich also schon auf die oberste Schicht nächstes Jahr, die Basis ist auf jeden Fall erfolgreich erarbeitet worden.“, so Onea im Hinblick auf die nächste Saison mit der EM in Madeira im Mai und den Paralympics in Tokio 2020 als Höhepunkten. Gold über die 100 Meter Brust ging an Andrei Kalina.

Für Andreas Ernhofer (Bild oben) gab es nach dem FInaleinzug über die 150 Meter Lagen  mit Platz sechs ein weiteres Spitzenergebnis. Finale und Platz sieben über die 50 Meter Brust.  Davor war er über 50 Meter Freistil zehnter, verpasste somit knapp das Finale. 

Nach seiner ersten Weltmeisterschaft zeigte sich der Ernhofer, der erst vor drei Jahren mit dem Schwimmsport begonnen hat, sehr zufrieden: "Ich bin überglücklich, dass ich diese Leistungen abliefern konnte. Das macht natürlich sehr heiß auf Medaillen bei der Europameisterschaft und den Paralympics nächstes Jahr. Ich bin bereit, dafür sehr hart zu trainieren, um die Erfolgswelle weiter so ansteigen zu lassen".

(c) Gottfried Müllner

Janina Falk (Foto oben) hatte nach 200 Meter Freistil und 100 Meter Rücken noch zwei Starts: 200m Lagen und 100m Butterfly. Für die 16-jährge war es der erste WM-Start und der Abstand zu den "Großen" erwies sich noch als unüberwindbar. Janinas Zeiten konnten sich aber sehen lassen.

Die mehrfache Medaillen-Gewinnerin Sabine Weber-Treiber hatte am 14.9. bei 100 Meter Freistil und am 15.9. dann die 50 Meter Freistil am Programm. Die Mödlingerin verpasste in beiden Disziplinen das Finale, blieb damit etwas hinter den gesteckten Zielen zurück. Nur eine Sekunde fehlten Weber-Treiber um Final-Einzug in ihrer Lieblings-Disziplin, den 50 Metern.

Die Analyse von Gerhard Pukl (Foto unten zusammen mit Andreas Onea), dem Trainer von Andreas Onea, der das ganze Schwimm-Team vorort betreut hat, fiel so aus: "Das Zusammenwachen und die positive Stimmung im Team haben zu 100% gepasst. Was die einzelnen AthletenInnen betrifft: Alle sind an ihr Limit gegangen."

Zu Andreas Onea: "Die Prognose für das 200 Meter Lagen Finale lag bei einer Zeit von 2:27, eine Medaille wäre also drin gewesen. Andreas ist in den Trainings tolle Zeiten geschwommen. Wir werden analysieren, warum er die tolle Form nicht umsetzen konnte."

Von Andreas Ernhofer war Pukl begeistert: "Er hat eine top WM abgeliefert, ist zweimal ins Finale gekommen."

Janina Falks Leistungen sieht er so: "Für eine 16-jährige ist sie ihre erste WM wirklich gut geschwommen. Besonders die Leistung über 200 Meter Lagen und 200 Meter Freistil sind hervor zu heben. Das waren die besten Zeiten, die sie je an einem Vormittag geschwommen ist."

Sabine Weber-Treiber, die aufgrund ihres verpassen Finales über 50 Freistil sichtlich enttäuscht war, stellt Pukl dennoch ein gutes Zeugnis aus: " Sabine hat alle aus sich heraus geholt, ihr kann man wenig vorwerfen. Bei der Analyse haben wir einen kleinen Fehler am vor dem Anschlag entdeckt - bei 50 Meter leider entscheidend."

Onea mit Trainer Gerhard Pukl

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