Nachwuchstalent Elias Wendlinger fährt zur Paracycling-Staatsmeisterschaft

Die österreichische Staatsmeisterschaft – veranstaltet vom Österreichischen Behindertensportverband in Kooperation mit dem Österreichischen Radsportverband – im Paracycling Zeitfahren kommt in großen Schritten näher. Am 8. September werden sich die besten Paracycler Österreichs in Schwarzenbach an der Pielach messen.

Elias Wendlinger auf seinem Tricycle bei der WM 2018 in Italien.

Einer der Startenden ist Elias Wendlinger, das junge Paracycling-Talent aus Linz. Trotz seinen jungen 19 Jahren blickt Elias bereits auf eine Menge ausprobierter Sportarten zurück. Bei seiner Geburt hat der junge Radler eines Sauerstoffmangels eine Hirnschädigung erlitten, die zu einer Bewegungsstörung (Cerebralparese) geführt hat. Sport war trotzdem schon immer einer seiner wichtigsten Begleiter. Wir haben uns mit ihm unterhalten, um mehr über ihn, die Liebe zum Sport und seine Vorbereitung auf die österreichische Meisterschaft zu erfahren.

Sport als Anker im Alltag
“Natürlich ist die Professionalität im Vordergrund, aber man kann dadurch auch den Alltag ein bisschen vergessen”, antwortet Elias auf die Frage, welche Rolle der Sport in seinem Leben spielt. Bereits mit 14 Jahren war er das jüngste Mitglied des österreichischen CP-Fußball-Nationalteams. Leider musste er die Fußballschuhe Ende 2013 verletzungsbedingt wieder an den Nagel hängen – ein Meniskusriss war der Grund dafür.

Mit fliegendem Übergang wechselte Elias in die Leichtathletik, wo er nach vier Staatsmeistertiteln allerdings wieder aufgrund einer Verletzung – diesmal eine OP an Kreuzband und Meniskus – zurücktreten musste. Bis er auf Anraten seiner Fachärzte beim Paracycling landete, was sich als seine absolute Leidenschaft herausstellen sollte. Seine häufigen Sportartwechsel beschreibt Elias scherzend: “Klar hätte man sich das ein oder andere sparen können, aber immerhin kann ich sagen, dass ich nicht zu wenig ausprobiert habe.”

Große Träume
Vor Kurzem absolvierte Elias die Baufachschule in Linz. Er möchte einmal im Baugewerbe arbeiten – oder selbst Trainer werden. Am liebsten wäre es Elias aber, wenn er beiden kombinieren könnte. Doch bevor er sich ins Berufsleben der Privatwirtschaft stürzt, heißt das nächste Ziel Heeressport. Davon erhofft er sich eine noch mehr Erfolg.

Seine letzten Rennen absolvierte der junge Linzer in Italien bei der Paracycling-WM, bei denen er jeweils im Einzelzeitfahren und im Straßenrennen den vierten Platz holte. “Natürlich sind das für die erste WM super Ergebnisse, aber mit etwas mehr Glück wäre mehr drinnen gewesen. Zu verbessern gibt es noch einiges”, meint er dazu. Was und wie genau er sich verbessern möchte, bleibt aber vorerst das Geheimnis von Elias und seinem Betreuerstab.

Momentan trainiert er wöchentlich bis zu fünf Stunden mit seinem Trainer Christoph Etzlstorfer auf die Staatsmeisterschaft hin. Besondere Motivationstechniken braucht er dafür nicht. Ihn motiviere die Vision, einmal der Weltbeste in seiner Disziplin zu sein.

Und bis heute stehen seine Karten dafür nicht schlecht. Elias ist motiviert und bereits am 8. September wird sich zeigen, ob er seinem großen Traum einen Schritt näher gekommen ist. Der ÖBSV wünscht viel Erfolg!

ÖM Einzelzeitfahren am 8.9.
ÖM Straßenrennen am 6.10.