Schwimmen: Überzeugende Teamleistung in Frankreich

Österreichs Schwimmerinnen und Schwimmer mit mentaler Behinderung kämpften vergangene Woche bei den World Global Games in Frankreich um Medaillen. Für unser starkes Team machte sich die Reise mehr als bezahlt.

Das erfolgreiche Team Österreich bei der Eröffnungsfeier in Frankreich. Foto (c) Privat

Frankreich im Sportfieber

Eine Woche lang war die malerische Stadt Vichy in Frankreich Schauplatz der Virtus World Global Games 2023 für Sportlerinnen und Sportler mit mentaler Behinderung. Über 1000 Athletinnen und Athleten nahmen in 13 Sportarten an den Wettkämpfen teil. Darunter traten vier Schwimmerinnen und Schwimmer aus Österreich die Reise nach Frankreich an. Janina Falk, Jakob Schumacher, Katharina Rainer und Klaus Ryba kämpften in zahlreichen Bewerben um Bestzeiten.

Delegationsleiter Florian Schneeberger zeigte sich von der Organisation vor Ort begeistert: „Die Schwimm-Bewerbe waren hervorragend organisiert und seitens IPC als Qualifikationsmöglichkeit für die Paralympics in Paris ausgewiesen. Die Bewerbe wurden hochprofessionell abgewickelt und waren hochkarätig besetzt. Aufgrund dieser Tatsache sind die Ergebnisse unseres Schwimmteams hervorragend.“

Janina Falk war einmal mehr Dauergast am Podest. Foto (c) VIRTUS Global Games

Janina Falk als Dauergast am Stockerl

Österreichs Aushängeschild bei den Schwimmerinnen, Janina Falk, präsentiere sich in Vichy in Top-Form. Gleich am ersten Tag holte Falk über 100m Brust die Bronzemedaille und belegte über 50 Meter Butterfly den vierten Platz. Zwei Tage später schwamm sie über die 100 Meter Butterfly auf den zweiten Platz. Am Folgetag gleich zwei Medaillen: Über die 50 Meter Brust gewann sie die Bronzemedaille, über die 200 Meter Lagen Silber. Zum krönenden Abschluss holte sich Falk am letzten Bewerbstag noch eine weitere Silbermedaille. Macht in Summe fünf Medaillen – drei silberne und zwei bronzene. Als Draufgabe stellte sie zudem 4 neue Österreichische Rekorde auf. Was für ein starker Auftritt.

Jakob Schumacher - der Mann für Rekorde

Youngster Jakob Schumacher hatte bei seiner ersten Virtus WM ein besonders dichtes Programm vor der Brust, das er mit Bravour meisterte. Er ging in zehn verschiedenen Disziplinen an den Start. Dort erreichte er über 200 m Brust den hervorragenden 7. Platz, über 200 m Rücken belegte er den 8. Platz. Dazu verbesserte er gleich 6 Österreichische Rekorde.

Jakob Schumacher beim Start, Foto (c) VIRTUS World Global Games 2023

Katharina Rainer und Klaus Ryba mit tollen Leistungen

Katharina Rainer war die erste Teilnehmerin Österreichs bei einer Schwimm-WM in der Klasse der Down Syndrom. In Vichy stellte sie 4 neue Österreichische Rekorde auf. Delegationsleiter Florian Schneeberger ist überzeugt, dass wir in Zukunft noch viel von ihr hören werden: „Katharina überzeugte das Betreuerteam mit technisch gut geschwommenen Bewerben in all den 3 Lagen, in denen sie an den Start gegangen ist. Sie verfügt über ein sehr großes Potenzial, das es noch weiter zu entwickeln gilt. Sie ist sicher ein Versprechen für die Zukunft und ein großes Talent!“

Für Klaus Ryba war es die letzte WM-Teilnahme. Ryba ist seit 2009 international für den ÖBSV am Start und feierte seinen größten Erfolg im Jahr 2016 mit dem Gewinn der EM-Bronzemedaille über 50m Brust. Ryba zeigte abermals sehr ansprechende Leistungen und erzielte in 4 Bewerben über 500 Punkte. Im 200m Brust-Bewerb belegte er den 9. Platz und schwamm zum Abschluss noch eine persönliche Bestleistung.

Erstmals startete auch eine Österreichische Staffel bei einer WM. Leider außer Konkurrenz, da das Team sportklassenübergreifend aufgestellt war - die Freude darüber war trotzdem groß und die Zeit konnte sich ebenfalls sehen lassen.

Ein unschlagbares Quartett: Janina Falk, Jakob Schumacher, Klaus Ryba und Katharina Rainer. Foto (c) Privat

Ein Blick in die Zukunft

„Mit 5 Medaillen, vielen Österreichischen Rekorden und somit auch persönlichen Bestleistungen waren es für unser Team sehr erfolgreiche Weltmeisterschaften. Wir hatten aufgrund der Leistungen und des guten Zusammenhaltes des gesamten Teams unvergessliche Tage in Vichy“, zeigt sich Schneeberger glücklich und erklärt, woran in den nächsten Jahren gearbeitet werden muss: „Mit Janina Falk, Katharina Rainer und Jakob Schumacher haben wir nun 3 Talente, die es in Zukunft unbedingt zu fördern gilt. Auch Paula Obenaus und einige andere Schwimmerinnen und Schwimmer mit mentaler Behinderung zeigen durchaus großes Potential. Hier sollen nach Absprache mit dem Schwimmreferat des ÖBSV und dem KGM gezielte Fördermaßnahmen gesetzt werden.“

Ein großes DANKE

„Danke an Adi Gschwandtner für seine professionelle Betreuung als Head Coach! Die Erfolge der Schwimmerinnen und Schwimmer, vor allem die von Adi schon länger betreuten Janina und Jakob, sprechen für sich. Danke an Anke Schumacher, die unsere SportlerInnen liebevoll und umsichtig betreute! Ein Dank auch an Familie Rainer, die uns ebenso vor Ort unterstützte und uns Schwimm-Asse fleißig anfeuerte“, bedankt sich Delegationsleiter Schneeberger abschließend.