25 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine nehmen derzeit an einer Sportwoche in Schielleiten teil.

Gruppenfoto: Die Teilnehmenden der Sportwoche spielten gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Hartberg Volleyball. Foto (c) ÖBSV

Spaß, Sport und Entspannung

Am vergangenen Dienstag machten sich 25 Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Behinderungen zusammen mit ihrem Betreuerteam per Bus auf den Weg von der Ukraine nach Österreich. Bis zum kommenden Sonntag verbringt die Gruppe eine Sportwoche im Schloss Schielleiten in der Steiermark. Eine Woche lang haben die Kinder die Gelegenheit, in einer friedlichen und entspannten Atmosphäre Sport zu treiben, Spaß zu haben und eine Abwechslung vom Kriegsalltag in ihrer Heimat zu finden. Diese Sportwoche wurde durch die Spendenaktion "You eat we give" des Marriott Austrian Business Councils ermöglicht und ÖBSV organisiert.

Das Sportareal rund um das Schloss Schielleiten bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten. Ob Klettern, Tennis, Leichtathletik oder Fußball – auf dem großzügigen Gelände ist für jeden etwas dabei. "Alles kann, nichts muss", erklärt der Sportentwickler des ÖBSV, David Buchegger. "Hier gibt es keinen Zeit- oder Leistungsstress. Die Kinder sollen sich nach Belieben sportlich betätigen können, aber auch Zeit zum Entspannen haben."

Auch die Betreuerin Olga sieht es so: "Viele Dinge, die junge Menschen gerne tun, wie zum Beispiel laute Musik hören, sind derzeit in der Ukraine nicht möglich. Deshalb lassen wir den Kindern und Jugendlichen viel freie Zeit, die sie nach ihren Wünschen gestalten können. Ansonsten genießen wir hier die wunderschöne Natur, nutzen die tollen Sportanlagen und machen Ausflüge."

Leichtathletik, Klettern, Gymnastik - das Sportareal rund um das Schloss hat für alle was dabei. Fotos (c) Privat

Gemeinsames Schwitzen und Lachen

Bei einer Sportwoche darf natürlich der Sport nicht zu kurz kommen. Am Dienstag nutzt die Gruppe die Kletterhalle. Minute für Minute, Griff für Griff wächst bei den Kindern das Selbstvertrauen und der Wunsch, immer schwierigere Routen zu bewältigen. Mit viel Geschick meistern auch die Sportlerinnen und Sportler mit Amputationen die Wand. Eine andere Gruppe spielt derweil Tischtennis.

Auch das Wetter spielt mit und führt die jungen Sportlerinnen und Sportler auf den Beachvolleyballplatz und auf die Leichtathletik-Bahnen. Betreuerin Olga zeigt zudem Gymnastikübungen vor und passt die Übungen an die körperlichen Voraussetzungen jedes Einzelnen an.

Am Mittwochabend versammelt sich die gesamte Gruppe, um gemeinsam die Champions League zu schauen. Tipps werden ausgetauscht und die Parallelspiele aufmerksam im Liveticker verfolgt. Dank modernster Technologie auf den Handys gestaltet sich die Kommunikation zwischen Deutsch, Ukrainisch und Gebärdensprache problemlos. So entwickelt sich ein spannender Austausch aller Anwesenden ohne sprachliche Barrieren.

Der Donnerstagvormittag stand ganz im Zeichen des Volleyballs. Foto (c) ÖBSV

Eine tolle Überraschung

Am Donnerstagvormittag besucht uns das Gymnasium Hartberg. Die Schülerinnen und Schüler belegen den Sportzweig mit einem speziellen Fokus auf Volleyball. Also geht es ab in die Halle, Netze werden gespannt und los geht's. Beim Aufwärmen geben die Gymnasiasten wertvolle Tipps zum richtigen Umgang mit dem Ball. Danach werden gemischte Teams gebildet und es geht los.

Spannend zu beobachten ist, wie auch für die Schülerinnen und Schüler das Spielen mit gehörlosen Teammitgliedern Neuland ist. Innerhalb kürzester Zeit wird von akustischen Kommandos auf Zeichensprache umgestellt, und das funktioniert großartig. Es entwickeln sich tolle Ballwechsel, schöne Punktgewinne und beeindruckende Abwehraktionen. Nach zwei Stunden sind alle Anwesenden sichtlich erschöpft, aber glücklich. Zum Abschluss gibt es noch ein gemeinsames Gruppenfoto und eine Überraschung: Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums überreicht den Camp-Teilnehmern mehrere Profi-Volleybälle als Spende.

Die Sportwoche dauert noch bis Sonntag, und wir hoffen, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch viele wunderbare Abenteuer erleben werden.